5. Februar 2024: Jan Stremmel liest aus Drecksarbeit – Geschichten aus dem Maschinenraum unseres bequemen Lebens
Termin: Mo, 5.2.2024, 18.30 Uhr
Ort: Kellerbühne, Kulturzentrum E-Werk
Eintritt (VVK): 7 Euro (erm. 5 Euro)
Abendkasse tba
Im kenianischen Hinterland machen Arbeiterinnen auf einer Rosenfarm Überstunden, weil in Deutschland bald Valentinstag ist. Am Stadtrand von Kalkutta färben Bengalen ohne jede Schutzkleidung Unterhosen für europäische Discounter. Es sind diese Zusammenhänge zwischen unserem Leben im bequemen Europa und der harten Realität in Entwicklungsländern, die Jan Stremmel in zehn dringlichen wie mitreißenden Reportagen schildert. Er zeigt, dass unser Alltag nur möglich ist, weil wir unbequeme Arbeit dorthin ausgelagert haben, dass unser Konsum Teil des Problems ist – und damit auch Teil der Lösung.
Innerhalb von fünf Jahren war Jan Stremmel in mehr als vierzig Ländern unterwegs. Fernab touristischer Hotspots oder traumhafter Strände besuchte er Orte, an denen die Auswirkungen unserer globalisierten Welt besonders deutlich sind –Textilfabriken in Asien, ausgetrocknete Seen in Kasachstan oder südamerikanische Kaffeeplantagen.
Von seinen Eindrücken berichtet Stremmel in dicht erzählten Reportagen und deckt die Zusammenhänge zwischen unserem behaglichen Europa und der harten Realität im globalen Süden auf. Seine Erzählungen bieten einen ehrlichen Einblick in das Leben als Reporter und lassen zugleich den eigenen täglichen Konsum überdenken.
Jan Stremmel: Drecksarbeit – Geschichten aus dem Maschinenraum unseres bequemen Lebens, Knesebeck-Verlag 2021.
Die Lesung findet im Rahmen der Ringvorlesung „Sozialfiguren der Arbeit. Beruf, Diversität, Performanz“ des Interdisziplinären Zentrums Gender–Differenz–Diversität der FAU statt.