Forschungsprojekte
Projekte und Projektdaten
Auf den folgenden Seiten finden sich – nach Art der Förderung geordnet – die wichtigsten Projekte des Departments. Die Informationen werden automatisch aus dem Forschungsinformationssystem (CRIS: Current Research Information System) der FAU generiert.
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DFG-Netzwerk "Das Wissen der digitalen Literatur"
(Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)
Laufzeit: 1. Dezember 2024 - 30. November 2027
Mittelgeber: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)Digitale Literatur – wesentlich mit Computern hervorgebrachte Literatur – hat in den letzten Jahren erheblichen Auftrieb erfahren, wozu sowohl neue Techniken (Künstliche Intelligenz und Natural Language Processing) als auch ein erweitertes literarisches Betätigungsfeld (Soziale Medien) beigetragen haben. Das Netzwerk will die zeitgenössische digitale Literatur auf ihre epistemischen, hermeneutischen und didaktischen Funktionen und Potentiale untersuchen. Ausgangsüberlegung ist dabei, dass in keinem anderen literarischen Feld Fachwissen und Textherstellung so enge Symbiosen eingehen wie in der computergestützten Literaturproduktion. Ihr Erkenntnisinteresse ist oft von einem hohen Grad an ästhetisch vermittelter Medienreflexion geprägt, während ihre Methoden – die in Digitalität vor allem einen textlichen Zustand erkennen – häufig denen der Digital Humanities, Medienarchäologie und KI-Forschung ähnlich sind. Digitale Literatur ist daher, so die These des Netzwerks, bereits vor aller literatur- und medienwissenschaftlichen Analyse und Interpretation selbst schon Wissensproduktion. Was die digitale Literatur weiß – über Literatur und Text wie über Digitalität und ihre Materialität, Medialität und Performanz –, soll daher in enger Verzahnung zwischen künstlerischer Praxis und ihrer Theoriebildung untersucht werden. Dafür braucht es den flexiblen organisatorischen Rahmen eines Netzwerks, an dem neben Wissenschaftler:innen wesentlich auch Praktiker:innen beteiligt sind, zumal gerade im Bereich digitaler Literatur viele Akteur:innen forschend und künstlerisch zugleich tätig sind und somit zwischen Forschung- und Kunstproduktion nicht mehr gewinnbringend unterschieden werden kann. Als medienreflexive Praxis mit multimodalem Output bedarf digitale Literatur zudem zwingend multidisziplinärer Zugänge, weshalb Wissenschaftler:innen aus einer Vielzahl von Feldern (Literatur- und Medienwissenschaft, Digital Humanities, Critical Code Studies, Design Studies, Linguistik, Interface Studies, Künstliche Intelligenz, Wissenschaftsforschung, Informatik, Philosophie, Soziologie) in einen Dialog kommen sollen.
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Trilaterale Forschungskonferenzen: Hortus europaeus. Lyrikanthologien in Deutschland, Frankreich und Italien vom 16. bis zum 18. Jahrhundert. Konzepte, Transfers und Kanonbildung
(Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)
Laufzeit: 1. November 2024 - 31. Oktober 2026
Mittelgeber: DFG-Einzelförderung / Sachbeihilfe (EIN-SBH)
URL: https://hortuseuropa.hypotheses.org/Lyrikanthologien der Frühen Neuzeit aus Deutschland, Frankreich und Italien sind zwar bereits vereinzelt zum Gegenstand der Forschung geworden. Allerdings fehlt bisher eine europäische Perspektive, die schon deshalb dringend notwendig ist, weil der Anthologienmarkt auf vielfältige Weise Teil einer europäischen Publikationslandschaft gewesen ist. Dies gilt insbesondere für den Austausch zwischen der deutschen, französischen und italienischen Literatur, der maßgeblich zur Herausbildung und Stabilisierung der jeweiligen Nationalliteraturen beigetragen hat. Das Tagungsprojekt führt damit ins Herz des kulturellen Selbstverständnisses der beteiligten Länder und kann als Modell für eine europäische Literaturgeschichte dienen.
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Heisenberg-Förderung: Heisenberg-Stelle
(Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)
Laufzeit: 1. Juli 2024 - 31. Juli 2024
Mittelgeber: DFG-Einzelförderung / Heisenberg-Programm (EIN-HEI) -
Europäischer Master für Lexikographie
(Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)
Laufzeit: 1. Januar 2024 - 28. Februar 2030
Mittelgeber: Sonstige EU-Programme (z. B. RFCS, DG Health, IMI, Artemis)
URL: https://www.emlex.phil.fau.de/Der "Europäische Master fürLexikographie" (EMLex) richtet sich an Studierende, die ein großesInteresse an der Arbeit mit Wörterbüchern und lexikographischenOnline-Ressourcen haben. Der EMJM-EMLex bietet einen internationalen undinterdisziplinären Abschluss in Lexikographie. Der Masterstudiengangkonzentriert sich auf den Aufbau von Fachwissen in theoretischer undpraktischer Lexikographie, Digital Humanities, Sprachtechnologien, natürlicherSprachverarbeitung und künstlicher Intelligenz, die auf die Bedürfnisse einersich verändernden digitalen und globalen Gesellschaft ausgerichtet sind. Diebesonderen Merkmale des EMJM-EMLex sind seine internationale Ausrichtung, dieInteraktion zwischen Theorie und Praxis, die Förderung der Mehrsprachigkeit(Unterrichtssprachen: Deutsch und Englisch + Erwerb weiterer europäischerSprachen), innovative Lehr- und Lernansätze sowie ein umfassenderMobilitätsplan und eine enge Verbindung zur Privatwirtschaft und dem sozialenSektor. Zulassungsvoraussetzungen sind ein Bachelor-Abschluss in Studienfächernwie Geisteswissenschaften, Sprachtechnologien, Computerlinguistik und guteKenntnisse der deutschen und englischen Sprache. Die Studiendauer beträgt 4Semester (120 ECTS): Das 1. Semester konzentriert sich auf die Grundlagen derLexikographie, Sprachen und Soft Skills. Das 2. Semester ist einobligatorisches Mobilitätssemester an einer der Hochschuleinrichtungen. Das 3.Semester ist fortgeschrittenen Modulen und dem Praktikum gewidmet, das in engerZusammenarbeit mit Einrichtungen des sozialen Sektors und der Privatwirtschaftdurchgeführt wird. Das 4. Semester ist der Masterarbeit gewidmet. Dergemeinsame Abschluss wird von der Universidade de Santiago de Compostela, derFriedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, der Université de Lorraine(Nancy), der Universität Hildesheim, der Károli Gáspár Református EgyetemBudapest, der Universidade do Minho, der Università degli Studi Roma Tre undder Ilia State University verliehen. Der Studiengang wird von acht assoziiertenPartnereinrichtungen und zahlreichen Akademikern aus aller Welt unterstützt.
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Deutsch-ukrainische Übersetzungen in der Gegenwartsliteratur der Ukraine
(Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)
Laufzeit: 15. Juni 2022 - 14. Juni 2023
Mittelgeber: Volkswagen StiftungÜbersetzungen sind ein bis heute zu wenig beachteter, aber konstitutiverBestandteil der Gegenwartsliteratur. Sie prägen in hohem Maße das Verständnisunterschiedlicher Kulturräume, festigen oder relativieren nationale Stereotype,tragen zur Verständigung zwischen den Völkern und Nationen bei und greifen indie öffentliche Verhandlung von Kultur bemerkbar ein. Insofern dient das Projekt der Erforschung einer sich wandelndeneuropäischen Kulturnation in einer gleichzeitig globaler und fragiler werdendenWelt. Zentrales Medium des Kulturaustausches ist die Übersetzung bzw.poetische Übertragung, insbesondere in ihren neuen, zum Teil experimentellenFormen seit der politischen Unabhängigkeit der Ukraine im Jahr 1991.
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Internationale wissenschaftliche Veranstaltung: "Theaterkultur der Frühen Neuzeit im Alten Reich", Nürnberg 24.03.2022 - 26.03.2022. Tagungsband erscheint demnächst.
(Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)
Laufzeit: 24. März 2022 - 26. März 2022
Mittelgeber: DFG-Einzelförderung / Sachbeihilfe (EIN-SBH) -
Zur Theorie des lexikographischen Prozesses. Funktionen und Aufgaben des professionellen Lexikographen
(Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)
Laufzeit: 1. Februar 2022 - 31. Januar 2025
Mittelgeber: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)In modernen lexikographischen Informationssystemen wird derlexikographische Prozess mehr und mehr durch die Bereitstellungcomputergenerierter Daten bestimmt. Dabei werden vielfach fehlerhaftelexikographische Daten produziert, durch die die Qualität des Informationssystemserheblich beeinträchtigt wird und teilweise mangelhaft ist. Es lässt sich fürbestimmte Bereiche nachweisen, dass viele Daten nicht ohne die Expertise undKompetenz des professionellen Lexikographen zuverlässig bereitgestellt werden können.Im Projekt werden ausgehend von einer kritischen Fehleranalyse bestehenderSysteme die computergeeigneten Aufgaben und die Aufgaben und Funktionen desprofessionellen Lexikographen getrennt ermittelt. Dabei geht es um dieInterdependenzen, also die Mensch-Maschine-Interaktion. Die erforderlichenKompetenzen, über die ein Lexikograph zur Erledigung der Aufgaben verfügt bzw.verfügen muss, sind in der Metalexikographie bislang noch nie systematischuntersucht worden. Es soll festgestellt werden, um welche Kompetenzen es sichhandelt und auf welche Weise man diese erwerben kann. Dazu werden zunächstBeobachtungsprotokolle zur Arbeit eines Lexikographen erstellt, um anschließendbei Forschungsaufenthalten in verschiedenen Großwörterbuchprojekten Lexikographenbei der Arbeit zu begleiten. Anschließend wird ein Fragebogen konzipiert, indem die Kompetenzen der Lexikographen an einer Stichprobe von ca. 40 Personenerfasst werden sollen. Es wird damit ein wichtiger Beitrag zumlexikographischen Prozess im 21. Jahrhundert geliefert, so dass qualitativeVerbesserungen in der lexikographischen Arbeit und den lexikalischenInformationssystemen erreicht werden. Zudem wird ein Beitrag zur verbessertenAusbildung des Lexikographen geliefert.
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Tracking the infodemic: Conspiracy theories in the corona crisis
(Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)
Laufzeit: 1. April 2021 - 30. September 2022
Mittelgeber: Volkswagen StiftungWelche Kreise ziehen Verschwörungstheorien? Das Projekt untersucht diese Frage, indem wir mit Methoden der Korpuslinguistik den Gebrauch und die Verbreitung von Verschwörungstheorien anhand typischer Sprachmuster analysieren. Außerdem untersuchen wir die diskursiven Strategien, die Verschwörungstheorien mit rechtspopulistischen und extremistischen Diskursen gemeinsam haben. Ziel des Projekts ist es nicht nur, wichtige Einsichten in den Diskurs zur Corona-Pandemie zu gewinnen, sondern auch, die verwendeten Methoden weitgehend zu automatisieren, sodass sie eingesetzt werden können, um die Verbreitung anderer Verschwörungstheorien und Fehlinformationen zu untersuchen, etwa indem bestimmte Argumentationsmuster automatisch identifiziert werden.
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Argumentrekonstruktion aus Politischen Debatten
(Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)
Laufzeit: 1. Januar 2021 - 31. Dezember 2023
Mittelgeber: DFG / Schwerpunktprogramm (SPP)
URL: https://www.linguistik.phil.fau.de/projects/rant/Politische Debatten liegen heutzutage zu großen Teilen in maschinenlesbarer Form vor – in der formellen Öffentlichkeit von Parlamentsdebatten ebenso wie in der Halböffentlichkeit sozialer Medien. Dies eröffnet die Möglichkeit, sich mit automatischen Textanalysemethoden einen breiten Überblick über die vorgebrachten Argumente zu verschaffen. Das Projekt RANT/RAND entwickelt im Rahmen des SPP RATIO (Robust Argumentation Machines) zu diesem Zweck einen kombinierten Ansatz, in den Methoden aus Logik und Korpuslinguistik einfließen. Da aufgrund der riesigen Menge verfügbarer Daten davon ausgegangen werden kann, dass alle wichtigen Argumente auch bei relativ niedriger Sensitivität gefunden werden, setzen unsere Verfahren auf hohe Genauigkeit (auf Kosten der Sensitivität). Dazu erstellen wir eine Liste von Logikmustern, die gängigen Argumentationsschemata entsprechen (z.B. Argumentum ad verecundiam) und im Wesentlichen als mit Platzhaltern versehene Formeln in speziellen Modallogiken betrachtet werden können. Jedes Logikmuster ist mit mehreren sprachlichen Realisierungen verknüpft, die in korpuslinguistischen Studien erarbeitet und gleichzeitig in Form von Suchanfragen operationalisiert werden. Unser Ansatz verbindet somit die Entwicklung automatischer Methoden zur Argumentextraktion mit neuen Erkenntnissen über linguistische Aspekte insbesondere der umgangssprachlichen politischen Argumentation. Die aktuell laufende erste Phase des Projekts konzentriert sich auf die Entwicklung und Evaluation von Logikmustern und korpuslinguistischen Suchanfragen für einzelne Argumente anhand einer Fallstudie auf einem großen englischsprachigen Twitter-Korpus. In der zweiten Projektphase werden wir die Robustheit unseres Ansatzes testen, indem wir weitere extsorten mit einbeziehen und insbesondere auch längere kohärente Texte wie Zeitungsartikel und Parlamentsdebatten analysieren. Zudem arbeiten wir in der zweiten Phase mit deutschsprachigen Texten, die mit korpuslinguistischen Suchanfragen wesentlich schwieriger zu erfassen sind (u.a. aufgrund diskontinuierlicher Konstituenten und eines deutlich kleineren Angebots qualitativ hochwertiger NLP-Werkzeuge). Ein weiterer entscheidender Schritt ist der Einsatz ähnlichkeitsbasierter Methoden, um aus den extrahierten Argumenten komplexe Schlussfolgerungen ziehen zu können. Dazu werden Platzhalter in den extrahierten Formeln mit speziell auf unsere Anforderungen zugeschnittenen Embedding-Vektoren ausgefüllt. Ferner werden wir unseren Ansatz auf die Extraktion von Argumentationsstrukturen, d.h. explizite und implizite Verweise zwischen Argumenten, ausdehnen. Ergänzend dazu werden wir die logische Struktur von Argumentation über Planung untersuchen und Querverbindungen zwischen Argumentation und zwischenmenschlichen Beziehungen herstellen (z.B. in Ad-hominem-Argumenten). -
Marianne-Plehn-Programm Ulrike Epple
(Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)
Laufzeit: 1. Oktober 2020 - 31. Juli 2022
Mittelgeber: Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst (StMWK) (seit 2018) -
Automatische Anonymisierung und Pseudonymisierung von Gerichtsurteilen
(Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)
Laufzeit: 1. April 2020 - 31. März 2022
Mittelgeber: Bayerisches Staatsministerium der Justiz (StMJ) -
Korpus- und Computerlinguistik interkulturell
(Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)
Laufzeit: 1. März 2020 - 31. August 2021
Mittelgeber: Bayerische Forschungsallianz (BayFOR) -
Prekäre Literaturen (1830-1900). Zur Erschließung und Systematisierung nichtkanonisierter Erzähltexte im 19. Jahrhundert
(Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)
Laufzeit: 1. Oktober 2019 - 30. September 2022
Mittelgeber: DFG-Einzelförderung / Sachbeihilfe (EIN-SBH)
URL: https://www.prekaereliteraturen.net/ -
Kommunikation und Sprache im Reich. Die Nürnberger Briefbücher im 15. Jahrhundert: Automatische Handschriftenerkennung - historische und sprachwissenschaftliche Analyse.
(Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)
Laufzeit: 1. Oktober 2019 - 30. September 2022
Mittelgeber: DFG-Einzelförderung / Sachbeihilfe (EIN-SBH) -
Kommunikation und Sprache im Reich. Die Nürnberger Briefbücher im 15. Jahrhundert: Automatische Handschriftenerkennung - historische und sprachwissenschaftliche Analyse
(Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)
Laufzeit: 1. Oktober 2019 - 31. März 2024
Mittelgeber: DFG-Einzelförderung / Sachbeihilfe (EIN-SBH)
URL: http://lme70.informatik.uni-erlangen.de:8060/exist/apps/nuernberger-briefbuecher/projektbeschreibung.htmlZiele des gemeinsamen Vorhabens von HistorikerInnen, SprachwissenschaftlerInnen und InformatikerInnen sind 1) die Untersuchung der Bedeutung der Reichsstadt Nürnberg für den Informationsaustausch im Heiligen Römischen Reich und 2) damit verbunden die Erforschung des Anteils dieser städtischen Kanzlei zur Entwicklung der neuhochdeutschen Schriftsprache. Hierfür wird 3) eine hybride Edition der Nürnberger Briefbücher – der kopialen Überlieferung nahezu aller ausgehenden Briefe des dort regierenden Kleinen Rates – von 1408 bis 1423 (mit insgesamt 844 Folia) erstellt. Zur erfolgreichen Umsetzung werden 4) die vorhandenen Mittel der automatischen Handschriftenerkennung und -analyse durch neuartige Fusionsmethoden weiterentwickelt und Best Practices erarbeitet; die Ergebnisse und Erfahrungen stehen anschließend zukünftigen Projekten zur Verfügung und werden Open-Source veröffentlicht.Mit der Edition der Nürnberger Briefbücher wird eine einzigartige Quelle für die Geschichte der Stadt wie auch für das spätmittelalterliche Reich erschlossen, deren großer historischer und sprachhistorischer Wert bislang nicht hinreichend erforscht wurde. Die zentrale Rolle Nürnbergs im reichsweiten Nachrichtenwesen und bei frühen sprachlichen Ausgleichsprozessen im Rahmen der Entstehung der neuhochdeutschen Schriftsprache wurde immer wieder proklamiert, jedoch fehlt eine wissenschaftliche Untermauerung dieser Thesen auf Grundlage des vorhandenen Quellenmaterials. Aus historischer Perspektive werden die Themenvielfalt und die Kontaktpartner der Briefbücher als Spiegel des reichsstädtischen Kommunikationsnetzes im frühen 15. Jahrhundert untersucht, wofür mittels der automatischen Schrifterkennung darüber hinaus auch die Kontaktpartner der anschließenden Bände quantitativ erfasst werden. In linguistischer Hinsicht wird auf der Basis einer phonologisch-graphematischen Annotation die These von der frühen Überregionalität der Nürnberger Schreibsprache überprüft. In wechselseitiger Ergänzung mit den Historikern werden zudem Adressatenbezogenheit und Formelhaftigkeit der Briefbücher anhand sozio- und textlinguistischer Kriterien systematisch erschlossen.Erste Erfahrungen wurden bereits in einem Pilotprojekt zum ältesten Nürnberger Briefbuch (1404‒1408) mit ca. 800 Briefen gesammelt. Für die automatische Handschriftenerkennung wird die Wortfehlerrate der neuesten Technologie des Projektes READ (https://read.transkribus.eu/) durch die neuen Fusionsverfahren nochmals reduziert, wodurch der Transkriptionsprozess beschleunigt und gleichzeitig eine breitere Anwendbarkeit gesichert wird. -
Literarischer Zweifel. Skeptizismus und das Dilemma der Wahrheitsfindung in der mittelhochdeutschen Epik (12. bis 14. Jahrhundert) (2019-2022)
(Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)
Laufzeit: seit 9. Juni 2019
Mittelgeber: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
URL: https://www.literarischer-zweifel.phil.fau.de/ -
Internationale wissenschaftliche Veranstaltung: "Kolloquium: (Historische) Landschaftslexikographie und Digitalisierung", Göttingen, 22.05.2019 - 25.05.2019
(Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)
Laufzeit: 22. Mai 2019 - 25. Mai 2019
Mittelgeber: DFG-Einzelförderung / Sachbeihilfe (EIN-SBH) -
Historische Landschaftslexikographie und Digitalisierung
(Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)
Laufzeit: 22. Mai 2019 - 25. Mai 2019
Mittelgeber: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)Bezeichnungen für Objekte der natürlichen Umgebung des Menschen, z.B. für Pflanzen und Geländeformen, sind ein wichtiger Zugang zur Erforschung sprachlich manifestierter, kultur- und sozialhistorisch begründeter Gemeinsamkeiten und Unterschiede in Europa. Die Interaktion mit der Umwelt als grundlegendes menschliches Verhaltensmuster spiegelt sich entscheidend auch im Wortschatz wider. Die Wahrnehmung natürlicher Umgebungsobjekte durch den Sprachbenutzer erfolgt rückgebunden an dessen kulturellen, sozialen und individuellen Hintergrund, sodass bestimmte Parameter (z.B. Erscheinungsbild, wirtschaftliche Nutzbarkeit) stärker, andere weniger stark gewichtet werden. Die Versprachlichung der physischen Umwelt lässt somit auch „Schlüsse über Wahrnehmungskonzepte“ sowie Gestaltungskonzepte zu. Über die Auswertung lexikographischer Ressourcen für verschiedene Sprachen und in diachroner Perspektive besteht Zugriff auf ein umfangreiches Inventar an Informationen, das in der strukturierten Zusammenschau kulturhistorisch bedeutsame Erkenntnisse über Zusammenhänge, Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den Wortschätzen des Bereichs „Landschaft“ verschiedener Sprachen ermöglicht.Es wird insbesondere die sprachübergreifend bzw. europäisch-onomasiologische Ausrichtung der Arbeit gestärkt und in ihren theoretischen Grundlagen erweitert. Für die Darstellung etymologisch verwandter Ausdrücke wird das von A. Villalva entwickelte Artikelkonzept „European Roots“ vorgestellt und dessen Nutz- und Erweiterbarkeit für die Arbeit von LandLex zur Diskussion gestellt. Ein weiteres Ziel ist die Etablierung einer deutlichen kulturhistorischen Komponente, z.B. mithilfe der Untersuchung von Sprachkontakten, die sich in parallelen Ausdrücken oder Lehnbildungen widerspiegeln (z.B. Wörter deutscher bzw. niederdeutscher Herkunft im Estnischen wie mariienbluum, vgl. Marienblume oder maarjalill, adaptiert: Maarja ← Maria, lill ‚Blume‘).
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Artefakte der Avantgarden 1885-2015 - Schlecht gemachte Bücher: Subversive Publikationspraktiken und hybride Artefakte der Neo-Avantgarde im postdigitalen Zeitalter
(Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)
Laufzeit: 1. April 2019 - 30. März 2022
Mittelgeber: DFG-Einzelförderung / Sachbeihilfe (EIN-SBH)
URL: http://www.apod.li -
Wörterbücher für die Zukunft – Die Zukunft der Wörterbücher Herausforderungen an die Lexikographie in einer digitalen Gesellschaft
(Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)
Laufzeit: 26. November 2018 - 28. November 2018
Mittelgeber: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)In einer sich extrem schnell verändernden, globalen und digitalenGesellschaft ist zu hinterfragen, welchen Status Wörterbücher heutzutage (noch)innehaben. Wie werden sie von der Gesellschaft wahrgenommen und im Prozess derKulturvermittlung benutzt? Wer ist verantwortlich für das in ihnen enthalteneWissen und ihre Qualität? Welche lexikographischen Ansätze stehen imMittelpunkt der Wissenschaft und wohin entwickelt sich das Verlagswesen? Nimmtdie Gesellschaft aktiv an dieser Entwicklung teil? Dies sind einige der Fragen,die im Mittelpunkt der deutsch-italienischen Gespräche stehen und denen ausverschiedenen Perspektiven nachgegangen werden soll.
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Sinnesfülle. Schreibweisen des Exotismus in der deutschsprachigen und westeuropäischen Literatur vom 18. bis zum frühen 20. Jahrhundert
(Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)
Laufzeit: 1. Oktober 2018 - 31. März 2020
Mittelgeber: Alexander von Humboldt-Stiftung -
Produktivität und Kreativität in der Lexik des Ostfränkischen
(Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)
Laufzeit: 1. Oktober 2018 - 30. September 2020
Mittelgeber: Fritz Thyssen StiftungDasProjektthematisiert die Frage, wie sich Dialekte in Richtung Regiolekte undStandardsprache weiterentwickeln und akkommodieren. Dieses Ziel steht imKontrast zur bisherigen Forschung, die weitgehend auf den Aspekt desDialektabbaus ausgerichtet ist. Im Projekt wird das lexikalische Potential vonDialektsprechern und -sprecherinnen in den Fokus gerückt: Erstmals wirdsystematisch am Beispiel des Ostfränkischen untersucht, was denWortschatzausbau im Dialekt steuert.
DerAusbau des Dialektwortschatzes erfolgt auf dreierlei Weise: durch Wortbildung(Produktivität) sowie Bedeutungsbildung und Entlehnung (Kreativität). Alsprimäre Datenbasis dient das online verfügbare Material des Fränkischen Wörterbuchs, das Erhebungenaus den Jahren 1960–2001 enthält. Zur Ergänzung dieser Daten wird einvergleichendes Korpus ‚Dialektliteratur‘ aufgebaut und ausgewertet. ZurÜberprüfung der Ergebnisse werden kompetente Dialektsprecher und -sprecherinnenin Interviews befragt.
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Dokufiktionales Erzählen. Neue Formen des Realistischen in der Literatur der Gegenwart
(Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)
Laufzeit: 1. Oktober 2018 - 30. September 2021
Mittelgeber: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)Dem Projekt geht es um eine grundlegende Konturierung und Produktiv-Machung des aktuell hochvirulenten Begriffs ‚Dokufiktion‘ für den literaturwissenschaftlichen Diskurs. Dieses Ziel soll allerdings nicht dadurch erreicht werden, dass Dokufiktion als eigenes Genre in der literarischen Landschaft etabliert wird, wie es in anderen Ansätzen bereits der Fall ist. Vielmehr wird die dokufiktionale Narration als eine gegenwärtige Schreibweise und Erzählhaltung begriffen, die in reflektierter Weise auf den zunehmenden Realitätsverlust in einer digitalen und virtuell überformten Lebenswelt antwortet und einen konstruktiven Umgang mit dieser veränderten medialen Realität erprobt. Hierfür nutzen die bewusst zwischen Fakt und Fiktion changierenden Texte sowohl dokumentarische als auch fiktionale Darstellungsformen, die mithilfe intramedialer, intermedialer und transmedialer Verfahrensweisen verwoben werden. Diese vielfältigen Erzählverfahren und Darstellungsweisen – unter Einbezug zeitgenössischer medientheoretischer, literatur- und kulturwissenschaftlicher und nicht zuletzt philosophisch-ethischer Ansätze – offenzulegen, sie in ihrer Funktionsweise ebenso wie in ihrer erkenntnistheoretischen Bedeutung zu analysieren und daraus eine Poetik dokufiktionalen Erzählens abzuleiten, ist die Zielsetzung des Projekts.
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Irrtum in der Literatur
(Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)
Laufzeit: seit 27. September 2018
Mittelgeber: Fritz Thyssen Stiftung -
Rekonstruktion von Argumenten aus Noisy Text (SPP 1999: RATIO)
(Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)
Laufzeit: 1. Januar 2018 - 31. Dezember 2020
Mittelgeber: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)Soziale Medien spielen in der gesellschaftlichen Meinungsbildung eine wachsende Rolle. Gegenstand von RANT ist die Entwicklung von Methoden und Formalismen zur Extraktion, Repräsentation und Verarbeitung von Argumenten aus Texten geringer linguistischer Qualität, wie sie eben in Diskussionen auf sozialen Medien anzutreffen sind, anhand einer laufenden Fallstudie an einem großen Korpus von vor dem Referendum verbreiteten Twitter-Botschaften zum Thema Brexit. Wir werden eine korpuslinguistische Studie zur Identifikation wiederkehrender sprachlicher Argumentationsschemata durchführen und anhand dieser Schemata im Sinne eines High-Precision-Low-Recall-Ansatzes entsprechende Korpusanfragen zur Extraktion von Argumenten entwerfen. In der Tat erwarten wir, dass sich Argumentationsschemata unmittelbar mit logischen Schemata in einem dedizierten Formalismus in Verbindung bringen lassen und somit einzelne Argumente direkt als logische Formeln geparst werden können. Der zur Argumentrepräsentation verwendete Formalismus wird ein breites Spektrum an Modalitäten beinhalten, die in realen Texten auftretende sprachlich-semantische Phänomene wie Unsicherheit, Wirkung, Präferenz, Sentiment, Vagheit und Default-Implikation widerspiegeln. Wir werden einen solchen Formalismus als Familie von Instanzlogiken in der koalgebraischen Logik darstellen, die als generisches logisches Rahmenwerk vereinheitlichte semantische, deduktive und algorithmische Methoden für Modalitäten jenseits der üblichen relationalen Semantik zur Verfügung stellt; insbesondere werden wir Deduktionswerkzeuge für Argumentationslogiken auf bestehende generische koalgebraische Werkzeuge aufbauen. Die so entstehende logische Sprache zur Repräsentation einzelner Argumente wird ergänzt durch ein flexibles Rahmenwerk zur Repräsentation von Beziehungen zwischen Argumenten. Hierzu gehören sowohl in der Argumentationstheorie verbreitet betrachtete Relationen wie die Angriffs- und Unterstützungsrelationen sowie aus den Metadaten des Korpus gewonnene Beziehungen wie Zitation, Hashtags oder direkte Ansprache (per Erwähnung von Benutzernamen) als auch solche Beziehungen, die sich erst durch logische Schlussfolgerung aus dem Inhalt der Argumente ergeben. Insbesondere letztere Beziehungen stellen sich semantisch oft nicht als Relationen im engeren Sinne dar, sondern involvieren z.B. kontinuierliche Wahrheitswerte, Präferenzordnungen oder Wahrscheinlichkeiten und profitieren insofern von einer einheitlichen koalgebraischen Modellierung, die auch die semantische Grundlage der koalgebraischen bildet. Wir werden dementsprechend geeignete Verallgemeinerungen der für Dung's Argumentation Frameworks definierten Extensionssemantiken entwickeln und somit letztlich Begriffe wie „kohärenter Standpunkt“ oder „verbreitete Sichtweise“ formal einfangen; in Verbindung mit entsprechenden algorithmischen Methoden wird dies die automatisierte Extraktion umfassender argumentativer Positionen aus dem Korpus erlauben.
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Berühren: literarische, mediale und politische Figurationen (DFG-Netzwerk)
(Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)
Laufzeit: 1. Oktober 2017 - 30. September 2019
Mittelgeber: DFG-Einzelförderung / Sachbeihilfe (EIN-SBH)
URL: http://netzwerk-beruehren.de/ -
Sprache, Reformation und Konfessionalisierung. 9. Jahrestagung der Gesellschaft für germanistische Sprachgeschichte
(Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)
Laufzeit: 27. September 2017 - 30. September 2017
Mittelgeber: DFG-Einzelförderung / Sachbeihilfe (EIN-SBH) -
Nachwuchsforschergruppe "Der flexible Schreiber in der Sprachgeschichte. Zensierte Patientenbriefe des 19. Jahrhunderts
(Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)
Laufzeit: 1. September 2017 - 31. August 2022
Mittelgeber: Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst (ab 10/2013) -
Flexible Schreiber in der Sprachgeschichte. Zensierte Patientenbriefe des 19. Jahrhunderts.
(Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)
Laufzeit: seit 1. September 2017
Mittelgeber: Elitenetzwerk BayernWir variieren ständig bei der Verwendung von Sprache. Dabei passen wir uns unterschiedlichen Situationen und Gesprächspartnern an, setzen Sprache gezielt ein, um bestimmte Emotionen und auch Handlungen zu evozieren, verändern – bewusst oder unbewusst – Wortschatz und Grammatik je nach aktueller Stimmung, und zudem wandelt sich auch unser Sprachgebrauch im Laufe der Jahre. Die Nachwuchsforschergruppe überträgt die Beobachtungen der modernen Soziolinguistik zur internen sprachlichen Variabilität in die Sprachgeschichte und stellt sich die Frage, ob auch historische Schreiberinnen und Schreiber sprachliche Flexibilität zeigten. Inwiefern passten sich diese also den erforderlichen schriftsprachlichen Normen unterschiedlicher Textsorten und Verschriftungssituationen an? Waren sie sich dieser Anpassungen bewusst und darüber hinaus auch in der Lage, aktiv ihre Sprachwahl zu steuern? Fokus soll hierbei weniger auf privilegierten und höher gebildeten Personen liegen denn auf dem Großteil der Bevölkerung, also ‚einfachen Schreibern‘ mit geringerer Schulbildung und bäuerlichen sowie handwerklichen Berufen.
Als Datengrundlage dienen hauptsächlich Briefe und weitere persönliche Dokumente von ehemaligen Patientinnen und Patienten psychiatrischer Anstalten des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. In diesen Institutionen, die im Zuge der Institutionalisierung der Psychiatrie im 19. Jahrhundert in großer Anzahl in den deutschen Ländern entstanden sind, herrschte die Praxis, bestimmte Briefe nicht abzuschicken, sondern den Patientenakten beizulegen, wo diese seitdem meist unbeachtet schlummern. Im Forschungsprojekt widmen wir uns diesen Briefen aus interdisziplinärer Perspektive und erstellen zunächst ein elektronisches und frei zugängliches Briefkorpus mit Material aus Süddeutschland (psychiatrische Anstalt Irsee/Kaufbeuren), Norddeutschland und Großbritannien (siehe http://copadocs.de). Dieses untersuchen wir anschließend hinsichtlich der Hypothese, dass auch ‚einfache Schreiber‘ sich bewusst für den Einsatz unterschiedlicher sprachlicher Register und damit auch unterschiedlicher (Bündel von) Varianten entscheiden konnten.
Das Forschungsprojekt entwickelt dabei Methoden zur Kombination funktionaler mit strukturellen Herangehensweisen an sprachliche Variation und schließt an eine integrative Theoriebildung in der Variationsforschung an. Die Spezifik dieses Korpus erlaubt es darüber hinaus, den Einfluss von Alter und/oder Krankheiten auf den Sprachgebrauch zu analysieren, und leistet dabei Pionierarbeit im Bereich einer Historischen Patholinguistik. Ethische Relevanz erhält das Projekt durch die Untersuchung von Textbewertungen, der Zensurpraxis und der Legitimation von Wissen und Macht – schließlich ergreifen die Patienten mit ihren Erfahrungen im psychiatrischen Kontext nun selbst das Wort, welches ihnen damals verwehrt wurde. Die Nachwuchsforschergruppe besteht aus dem Gruppenleiter sowie sechs Doktoranden, und ist angegliedert an den Elitestudiengang „Ethik der Textkulturen“ der Universitäten Erlangen und Augsburg.
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Lyrik des deutschen Mittelalters: Eine elektronische Edition des Minnesangs
(Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)
Laufzeit: 1. März 2017 - 28. Februar 2026
Mittelgeber: DFG-Einzelförderung / Sachbeihilfe (EIN-SBH)
URL: http://www.ldm-digital.deEin erheblicher Teil des Minnesangs ist mehrfach überliefert. Die intensive texttheoretische und mediengeschichtliche Diskussion der letzten Jahre hat gezeigt, dass die überlieferung in ihrer Varianz unbedingt ernst zu nehmen ist. Diesen Erkenntnisstand konsequent in die Editionspraxis zu überführen, ist das Ziel des Projekts; das Mittel hierzu ist der Ersatz des gedruckten Buches durch die elektronische Edition. Nur diese ermöglicht es, die Texte in ihren unterschiedlichen überlieferungszuständen so aufzubereiten, dass jedem Benutzer genau die Synopse an die Hand gegeben werden kann, die er gerade benötigt. Zudem kann der Text nicht nur in editorisch bearbeiteter Form dargeboten werden, sondern auch in den Gestalten, die wie das Digitalisat und die Transkription unmittelbar an die Handschriften selbst heranführen. Schließlich ermöglicht es die Wahl des elektronischen Mediums, die Texte frei zugänglich zu machen (Open Access). Das Projekt schließt an ein Pionierprojekt an, in dem das editorische Konzept detailliert ausgearbeitet, die verschiedenen Arbeitsabläufe erprobt und die technische Machbarkeit nachgewiesen worden sind. Sein Korpus umfasst den gesamten Minnesang.
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Germanistische Institutspartnerschaft (Erlangen – Porto Alegre/Pelotas (Brasilien), DAAD)
(Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)
Laufzeit: seit 1. Januar 2017
Mittelgeber: Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD) -
Germanistische Institutspartnerschaft (Erlangen – Porto Alegre/Pelotas (Brasilien), DAAD)
(Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)
Laufzeit: 1. Januar 2017 - 31. Dezember 2022
Mittelgeber: Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD) -
Effiziente Simulationsexperimente zur Parameteroptimierung speicherintensiver computerlinguistischer Lernverfahren
(Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)
Laufzeit: 1. Oktober 2016 - 30. September 2017
Mittelgeber: Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst (ab 10/2013)Ziel des Projekts ist es, speicherintensive maschinelle Lernverfahren für den Einsatz auf HPC-Clustern zu optimieren, um Simulationsexperimente zur systematischen Parameteroptimierung der Verfahren durchführen zu können. Als prototypischer Anwendungsfall dienen Matrixfaktorisierungen und Deep Learning-Modelle in der distributionellen Semantik.
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Reisekostenbeihilfe für Konferenzreise nach Portozoz
(Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)
Laufzeit: 1. August 2016 - 31. Oktober 2016
Mittelgeber: Stiftungen -
Paragesellschaften. Parallele und alternative Sozialformationen in den Gegenwartskulturen und -literaturen
(Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)
Laufzeit: 22. Mai 2016 - 31. Januar 2021
Mittelgeber: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) -
Forschungspartnerschaft zur Komödie im 18. Jahrhundert
(Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)
Laufzeit: 8. März 2016 - 31. Dezember 2020
Mittelgeber: Bayerische Forschungsallianz (BayFOR), Fritz Thyssen Stiftung -
Longterm Fellow der Research Group "Ethics of Copying" am Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) Bielefeld
(Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)
Laufzeit: 1. Oktober 2015 - 31. Juli 2016
Mittelgeber: andere Förderorganisation
URL: https://www.uni-bielefeld.de/(en)/ZIF/FG/2015Copying/Copying has always been a widespread human practice. It is crucial in many ways for the cultural development of any society as well as for economic success, and it supports democratization processes by providing access to important cultural goods and information.
But it is often controversial, in which cases and to what degree it might or might not be legitimate to copy an artefact or certain aspects of somebody's physical appearance, or imitate patterns of someone's behaviour, and who should be entitled to raise normative claims that restrict other people's copying activities. Beliefs about the legitimacy and moral permissibility of various types of copying processes, individual acts of copying and ways of handling copies differ profoundly across different cultures, and they are subject to historical changes - due to technological developments as well as religious, political and economic factors.
In modern societies, the most important medium for normatively restricting copying processes is the law - not only copyright law, but also patent and trademark law and laws regulating unfair competition, among others. However, there seems to be a growing discrepancy between the existing legal situation and common morality. Major parts of the existing intellectual property law are not regarded as normatively appropriate by a growing number of people. This discrepancy tends to become even greater given the current shift from owning and copying physical things to merely having access to electronic data.
So far, there is no ethics of copying that could present a just balance of interests for those affected by copying practices. The overarching aim of this research group, a collaboration between legal scholars, philosophers and scholars from art history, art sciences, book studies, comparative literature, German literature, media studies, popular music and sociology, is to develop proposals concerning such a balance which might influence future legislation and facilitate the formation of inter-subjective moral standards for distinguishing between legitimate and illegitimate forms of copying.
In order to develop the foundations of an ethics of copying, the group will work on questions like: What kinds of copies should be allowed to be produced by whom and for which purposes? Which forms of copying activities should be restricted from a moral point of view? And how can different interests with regard to property rights and copying permissions be weighed against each other? -
Zusatzqualifikation Wirtschaft für Lehramtsstudierende
(Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)
Laufzeit: 1. Juli 2015 - 31. Dezember 2017
Mittelgeber: Bayerische Staatsministerien -
Narrative der Empathie: Tier-Mensch-Begegnungen in Philosophie, Wissenschaft und Literatur 1850-2010
(Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)
Laufzeit: seit 1. Mai 2015
Mittelgeber: DFG-Einzelförderung / Sachbeihilfe (EIN-SBH)Entgegen rationalistischer Positionen, die die unüberbrückbare Distanz zwischen Mensch und Tier betonen, unterstreichen neuere Untersuchungen zum Tier-Mensch-Verhältnis das Vermögen der Empathie, über die Spezies-Grenze hinweg das Verstehen des Anderen zu ermöglichen. Von diesem Befund ausgehend analysiert das Projekt aus diachroner und systematischer Perspektive Narrative der Empathie im 19. und 20. Jahrhundert. Das Konzept der Empathie erfährt zwar gegenwärtig große Aufmerksamkeit, die Geschichte des Begriffs aber, die bis ins 18. Jahrhundert zurückreicht, wird oft kaum beachtet. Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts wird die empathische Annäherung an das nicht-menschliche Andere, so die These der Arbeit, entgegen rationalistischer Diskurse, die eine scharfe Demarkationslinie zwischen Mensch und Tier behaupten, umfassend theoretisch und praktisch entwickelt. Diese Narrative der Empathie verfolgt das komparatistisch-kulturwissenschaftliche Projekt von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart anhand von philosophischen, wissenschaftlichen und literarischen Texten, die Begegnungen zwischen Menschen und Tieren fokussieren. Gefragt werden soll erstens, inwiefern Narrative der Empathie epistemologische Theorien und anthropologische Grenzziehungen zwischen Humanität und Animalität problematisieren. Hier wird die Frage gestellt, in welcher Weise sich durch die spezifische narrative Inszenierung von empathischen Mensch-Tier-Beziehungen die Speziesgrenze verändert und ob durch den Bruch mit dem rationalistischen Differenzmodell sich alternative Denkräume und Praktiken eröffnen. Zweitens soll das inszenierte empathische Gefühlswissen in Bezug zum zoologischen Wissen der Zeit gesetzt bzw. im Tierdispositiv der Zeit verortet werden. Drittens wird abschließend danach gefragt, welche diachronen Veränderungen sich in Bezug auf das Konzept der Empathie in Mensch-Tier-Beziehungen erkennen lassen und in welcher Weise sich diese zu der jeweiligen narrativen Struktur und poetischen Form der untersuchten Texte verhalten. -
Historisch-kritische Edition und Kommentar der Werke von Julius Wilhelm Zincgref, Bd. V/2: Deutsche politische Schriften
(Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)
Laufzeit: seit 1. Januar 2015
Mittelgeber: DFG-Einzelförderung / Sachbeihilfe (EIN-SBH)
URL: https://zincgref.repositorium.gf-franken.de/Im Rahmen der historisch-kritischen Werkausgabe sollen die deutschsprachigen politischen Schriften Julius Wilhelm Zincgrefs erstmals wissenschaftlich ediert und umfassend kommentiert werden. Der bedeutende Heidelberger Autor ist im direkten Umfeld von Martin Opitz und damit im Zentrum der literarischen Reformbemühungen um 1620/30 angesiedelt. Er fungierte zu seiner Zeit als einer der wichtigsten Vermittler literarischer Formen aus den 'fortschrittlicheren' romanischen Kulturen in die noch 'unterentwickelte' deutschsprachige Bildungsliteratur. Das Korpus besteht aus Texten geringeren Umfangs zu unterschiedlichen, i.d.R. aktuellen Themen von öffentlichem Interesse, die - deskriptiv, satirisch, polemisch oder auch appellativ - politische und militärische Ereignisse bzw. kulturelle und soziale Prozesse der Frühphase des Dreißigjährigen Krieges in Augenschein nehmen. Damit rücken sie die 'politische' Dimension des Zincgrefschen Schaffens in den Mittelpunkt, die von der Wissenschaft bisher nur unzureichend wahrgenommen worden ist. Die Flugblätter und Flugschriften dokumentieren die Positionierungen eines an der Schwelle zwischen späthumanistischer und frühbarocker Periode angesiedelten Autors zu zentralen Ereignissen seiner Zeit, der - anders als die meisten seiner kanonisierten (nämlich lutherischen) Zeitgenossen - eine dezidiert reformierte Sicht auf die Dinge vertritt. Im Unterschied zum gängigen zeitgenössischen Kleinschrifttum wurden die Politica Zincgrefs zeitgenössisch breit rezipiert, was sich nicht zuletzt in der mehrfachen (z.T. vielfachen) Auflage und entsprechenden inhaltlichen und formalen änderungen und Anpassungen innerhalb der einzelnen Ausgaben niederschlug. Zincgrefs Politica zeigen die große Spannbreite literarischer Genres und Verfahren sowie frühjournalistischer Darstellungsweisen und rhetorischer Muster, die einem akademisch gebildeten und in der gelehrten Welt etablierten Schriftsteller zur Verfügung standen. Sie wurden wirkungspoetisch kalkuliert in informativer, polemischer und persuasiver Absicht eingesetzt. Aufgrund ihrer Anspielungsdichte bedürfen die Texte dringend einer detaillierten Kommentierung und Kontextualisierung, die nicht nur literaturgeschichtliche, sondern darüber hinaus auch historische Spezialkenntnisse erfordert. Methodisch orientiert sich das editorische Vorhaben am Muster der drei bislang erschienenen, von der DFG geförderten Bände der Werkausgabe. Neu ist der Einsatz des Stilometrieverfahrens, das durch eine quantitative Stilanalyse die Möglichkeit eröffnet, nichtautorisierte Schriften mit höherer Wahrscheinlichkeit einem Verfasser zuzuschreiben. Der Anwendung dieses EDV-gestützten Verfahrens (in Zusammenarbeit mit dem Würzburger Lehrstuhl für Computerphilologie und Neuere Deutsche Literaturgeschichte) kommt insofern Modellcharakter zu, als seine Leistungsfähigkeit bislang noch nicht an Texten der Frühen Neuzeit erprobt werden konnte. -
Manuskript, Buch, Makulatur. Zur Materialität des Schreibens und Publizierens um 1800
(Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)
Laufzeit: 1. Oktober 2013 - 30. November 2016
Mittelgeber: Stiftungen -
Entwicklung einer Textclustering-Software für die Auswertung von Meinungsumfragen mit RogTCS
(Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)
Laufzeit: seit 3. Juni 2013
Mittelgeber: Industrie
URL: https://www.rogator.de/software/textanalysesoftware/Gegenstand des Projekts ist die Erprobung verschiedener computerlinguistischer Verfahren zur halbautomatischen Auswertung offener Fragen in Meinungsumfragen. Im Mittelpunkt stehen dabei die Identifikation wichtiger Themen (topic analysis), die Erkennung positiver, negativer und neutraler Bewertungen (polarity detection) sowie die Visualisierung der automatischen Auswertungen. Die eingesetzten Verfahren sind weitgehend sprachunabhängig und werden im Rahmen des Projekts auf deutsche und englische Textdaten angewendet.
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Lyrik des hohen Mittelalters. Eine exemplarische elektronische Edition
(Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)
Laufzeit: 1. Mai 2013 - 31. Dezember 2015
Mittelgeber: DFG-Einzelförderung / Sachbeihilfe (EIN-SBH)Ein erheblicher Teil der Lyrik des deutschen Mittelalters ist mehrfach überliefert. Die intensive texttheoretische und mediengeschichtliche Diskussion der letzten Jahre hat gezeigt, dass die Überlieferung in ihrer Varianz unbedingt ernst zu nehmen ist. Diesen Erkenntnisstand konsequent in die Editionspraxis zu überführen, ist das Ziel des Projekts; das Mittel hierzu ist der Ersatz des gedruckten Buches durch die elektronische Edition. Nur diese ermöglicht es, die Texte in ihren unterschiedlichen Überlieferungszuständen so aufzubereiten, dass jedem Benutzer genau die Synopse an die Hand gegeben werden kann, die er gerade benötigt. Zudem kann der Text nicht nur in editorisch bearbeiteter Form dargeboten werden, sondern auch in Gestalten, die wie das Digitalisat und die Transkription unmittelbar an die Handschriften selbst heranführen. Schließlich ermöglicht es die Wahl des elektronischen Mediums, die Texte frei zugänglich zu machen (Open Access). Das Projekt versteht sich also als ein Pionierprojekt, das sowohl die editorischen Standards für eine überlieferungsnahe Lyrikedition als auch deren technische Voraussetzungen erproben will. Die Korpora sind so gewählt, dass sie mit Lied, Leich und Sangspruch das gesamte Gattungsspektrum hochmittelalterlicher Lyrik abdecken und unterschiedliche Autorentypen vertreten. Außerdem liegt der Fokus auf Autoren, deren Texte mehrfach und damit variant überliefert und die bislang nicht oder nur unzureichend ediert sind. -
Germanistische Institutspartnerschaft (Erlangen – Porto Alegre/Pelotas (Brasilien), DAAD)
(Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)
Laufzeit: 1. Januar 2013 - 31. Dezember 2016
Mittelgeber: Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD) -
(Lese-)Drama der Frühen Neuzeit (1500-1775)
(Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)
Laufzeit: 1. Januar 2013 - 30. September 2017
Mittelgeber: DFG-Einzelförderung / Sachbeihilfe (EIN-SBH)Das Forschungsprojekt befasst sich mit einer medienhistorischen Konstellation in einer kulturgeschichtlichen Umbruchsphase: Es untersucht die Entstehung und frühe Entwicklung des Lesedramas in seiner Beziehung zum sich gleichzeitig professionalisierenden Theater der Frühen Neuzeit. Ausgehend von einem differenzierten Begriff 'Lesedrama' setzt es sich kritisch mit der gängigen Forschungsmeinung auseinander, im Bereich des Dramas herrsche ein Primat der Aufführung und der Dramentext sei nur eine "Schwundstufe" zu diesem. Gezeigt werden soll hingegen, dass gedruckte Dramentexte schon seit der Renaissance als selbstständige Medien, nämlich als 'Lesedramen' mit spezifischen Dispositiven anzusehen sind. Wesentlich für das Verständnis von Dramen der Frühen Neuzeit erscheint insofern ihre Druckperformanz. Denn sie zeigt eine spezifische historisch verortbare ästhetik der in Schrift gesetzten Theaterszene. Bestritten wird dabei nicht, dass beim Lesen von Dramen mögliche Aufführungen antizipiert werden und dass genau darin eine zentrale Rezeptionsweise von gedruckten Schauspielen liegt. In Frage gestellt wird auch nicht, dass durch solche Texte Inszenierungen in gewissem Rahmen archiviert werden können. Durch das Projekt soll aber nachgewiesen werden, dass die ästhetik des gedruckten Buchkunstwerks -- des Textensembles 'Drama' -- in diesen Funktionen nicht aufgeht, schon gar nicht in der Frühen Neuzeit. Gerade die frühen Dramendrucke offenbaren eigene Dispositive und eine Vielzahl spezifischer Gestaltungsmuster, mit denen sie sich als eigene Printgattung präsentieren. Das medien- und kulturgeschichtliche Projekt will nachweisen, dass seit Beginn des Buchdrucks Dramentext und Theateraufführung als aufeinander bezogene Schwestermedien gesehen werden müssen und dass die meisten Dramen der Frühen Neuzeit primär als 'Lesedramen' anzusehen sind, auch wenn sie selbst so nicht genannt wurden.
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Fränkisches Wörterbuch
(Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)
Laufzeit: seit 1. Oktober 2012
Mittelgeber: andere Förderorganisation
URL: https://wbf.badw.de/das-projekt.html -
Fränkisches Wörterbuch
(Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)
Siehe https://www.wbf.badw.de/das-projekt.html
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Die Fassungen von Wolframs 'Parzival' in Bezug zur Textgenese und zur französischen Vorlage. Eine Ausgabe in synoptischer Form
(Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)
Laufzeit: 1. Dezember 2011 - 30. November 2017
Mittelgeber: DFG-Einzelförderung / Sachbeihilfe (EIN-SBH)Der Artusroman ›Parzival‹ des Wolfram von Eschenbach gehört zu den bedeutendsten Dichtungen der höfischen Literatur um 1200. Die grundlegende Ausgabe von Karl Lachmann aus dem Jahr 1833, zu ihrer Zeit ein editorisches Meisterwerk, kann gegenwärtigen textkritischen Anforderungen nicht mehr genügen, da sie nur einen Bruchteil der heute bekannten Überlieferungsträger berücksichtigt und die Varianz des mittelalterlichen Textes unzureichend dokumentiert. Um der wissenschaftlichen Gemeinschaft eine solide Neuedition zur Verfügung zu stellen, erarbeitet das Parzival-Projekt deshalb eine gedruckte Gesamtausgabe nach Fassungen, die durch eine elektronische Komponente mit Transkriptionen ergänzt wird. Im Anschluss an einen ersten, durch den Schweizerischen Nationalfonds (SNF) geförderten Zeitraum (2008–2011) wird nun im Rahmen eines D-A-CH-Antrags ein Kooperationsgesuch beim SNF und bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) eingereicht, das seinen Fokus auf die Erforschung und editorische Erschliessung einer Hauptfassung (*m) richtet. Diese soll im Kontext der anderen Fassungen (*D, *G, *T) zur Darstellung kommen. Im Berner Projekt wurde zudem ein Editionskonzept entwickelt, welches die synoptische Darstellung nach Fassungen in einen monoptischen Text überführt, der die Fassungsvarianten in einem Apparat bündelt. Auf diese Weise wird neben der die Überlieferungsvielfalt dokumentierenden Ausgabe in gedruckter und elektronischer Form auch eine konventionelle Edition zur Verfügung gestellt, die auf solider überlieferungsgeschichtlicher Grundlage einen neuen Lesetext bietet.
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Dilthey Fellowship der VolkswagenStiftung „In & Out & Between. Zur Rahmung in den Künsten“
(Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)
Laufzeit: 1. April 2009 - 30. September 2015
Mittelgeber: Volkswagen StiftungDie Rahmung in den Künsten des 20. Jahrhunderts Was wäre ein Kunstwerk ohne seine Rahmung? Die verbreitete Rede vom 'bloßen' Beiwerk im Unterschied zum 'eigentlichen' Kunstwerk, die sich auf die 'randständige' Position und das häufig unscheinbare Wesen von Rahmungen stützt, ist trügerisch. Rahmungen sind häufig unterschätzte, dabei höchst wirkmächtige Größen. Ein 'Eigentliches'- hieße es Darstellung, Werk, Form, Gehalt, Inhalt - kann es nicht geben ohne die Weise, in der es gerahmt und gezeigt wird. Die Rahmung ist daher ein wichtiger, ja unverzichtbarer Modus der Präsentation und der Konstitution eines Kunstwerks. Im Projekt soll anhand von Beispielen aus Literatur und bildender Kunst eine Analyse der Rahmung vorgenommen werden, und zwar sowohl konkret für das einzelne Kunstwerk als auch allgemein als grundlegende Kategorie der ästhetischen Kommunikation. Ein besonderer Akzent liegt dabei auf den Künsten des 20. Jahrhunderts, da die Rahmung seit der Moderne zunehmend zum Gegenstand der Reflexion künstlerischer Theorie und Praxis geworden ist und eine Exponierung und Ausdifferenzierung rahmender Strategien zu beobachten ist.
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Kommentierte Bibliographie zu ›Nibelungenlied‹ und Nibelungensage. 1945–2005
(Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)
Laufzeit: 1. März 2008 - 31. Oktober 2011
Mittelgeber: FWF. Der WissenschaftsfondsZiel des Projekts ist eine kommentierte Bibliographie zur Nibelungenforschung für die Jahre 1945–2005. Erfasst werden sämtliche Abhandlungen (inklusive der ›pseudo-wissenschaftlichen‹ Literatur), die in diesem Zeitraum zu ›Nibelungenlied‹ und weiteren mittelalterlichen Zeugnissen der Nibelungensage publiziert wurden. Die neuzeitliche Rezeptionsgeschichte (z. B. Wagner, Hebbel) wird aus pragmatischen Gründen nicht berücksichtigt. Jeder Forschungsbeitrag wird in einem kurzen Inhaltsreferat vorgestellt und nach behandelten Texten und Themen verschlagwortet. Diverse Indizes sollen den Umgang mit der kommentierten Bibliographie erleichtern. Die Bibliographie wird in Form einer Monographie publiziert, wenn möglich in Verbindung mit einer CD-ROM-Ausgabe. Die Bibliographie soll einen raschen und pragmatischen Überblick zur Nibelungenforschung 1945–2005 vermitteln, die in ihrer Vielfalt und Breite heute für den Einzelnen nicht mehr überschaubar ist. Zudem werden durch die chronologisch gereihten Kurzreferate die forschungsgeschichtlichen Strömungen und Paradigmenwechsel sichtbar. Vor allem aber sollten sich aus der Darstellung der bisherigen Forschungsergebnisse und -trends wesentliche Anregungen für die zukünftige Auseinandersetzung mit den nibelungischen Texten ergeben.
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Kausalitätsmarker als Kohärenzmittel und ihre Formalisierung für die automatische Textanalyse
(Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)
Laufzeit: 1. Januar 2007 - 31. Dezember 2009
Mittelgeber: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)Interdisziplinäres Projekt mit Prof. Stede, Lehrstuhl für Computerlinguistik, Univ. Potsdam
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Die Melusine des Thüring von Ringoltingen in der deutschen Drucküberlieferung von ca. 1473/74 bis ins 19. Jahrhundert – Buch, Text und Bild
(Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)
Laufzeit: 1. Januar 2007 - 28. Dezember 2012
Mittelgeber: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)Im Mittelpunkt steht die »Melusine« des Thüring von Ringoltingen als (gedrucktes) Buch, wie es der spätmittelalterliche und frühneuzeitliche Buchhändler plante, verlegte und vertrieb und wie es der Käufer und Leser in Händen hielt und rezipierte. Arbeitsgrundlage ist die Erfassung, Beschreibung und Analyse der Drucküberlieferung vom Basler Erstdruck des Druckerverlegers Bernhard Richel um 1473/74 bis zum Ende der Volksbuch-Ausgaben in den 1870er Jahren. Die Analyse schreibdialektaler, stilistischer und rhetorischer Kennzeichen, der Art und Funktion der Bilder (Bildzyklen) im Buch und auf dem Titelblatt, ihrer Ikonografie, der Rolle der verschiedenen Bildurheber und Produzenten im Buchherstellungsprozess sowie die Ausstattung und Typografie des Buches, welche die gesamte Materialität des Buchkörpers umfasst, ist das forschungsrelevante Gesamtziel. über fast vier Jahrhunderte hinweg sollen die Wechselwirkungen zwischen Buchproduktion, Buchgestalt, Textgestalt, Lesen und Leser erschlossen werden. Das Projekt ist interdisziplinär angelegt. Buchwissenschaft (Buchgestaltung, Buchhandel, Publikum und Markt), Lesegeschichte (Layout, Leseweisen und Lektürepraktiken), Sprachgeschichte (Sprachwandel vom 15. bis 19. Jahrhundert, Textorganisation, Druckersprachen) und Kunstgeschichte (Bild- und Mediengeschichte, Text-Bild-Beziehungen, Bild-Lektüre, Transferprozesse) bringen ihre jeweils spezifischen Fragen und Methoden ein.
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Posierende Poeten. Autorinszenierungen vom 18. bis zum 21. Jahrhundert
(Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)
Laufzeit: 1. Januar 2006 - 31. Dezember 2011
Mittelgeber: DFG-Einzelförderung / Sachbeihilfe (EIN-SBH)Das Forschungsprojekt möchte ausgehend von neuerer Autorschaftstheorie auf der einen Seite und aktueller Performanzforschung auf der anderen Selbstinszenierungen von Autoren als spezifische Form von Theatralität (Im Sinne von Fischer-Lichte [2004a]) lesen, die für die literatur- und kulturwissenschaftliche Analyse genutzt werden kann. Ausgehend von einem erweiterten Textbegriff sollen die Inszenierungen als spezifische Paratexte (Im Sinne von Genette [1992]) zum engeren literarischen, schriftlich fixierten Text desselben Autors verstanden werden. Dieses Modell einer Einbeziehung von Autorinszenierungen in die literaturwissenschaftliche Textanalyse versucht das Projekt an historischen und zeitgenössischen Fallbeispielen exemplarisch zu erproben, so dass am Ende ¿ neben einer neuen Theorie der Selbstinszenierung von Autorschaft ¿ auch eine kleine Geschichte von Autorinszenierungen vom 18. bis zum 21. Jahrhundert entsteht. Der Beginn des Untersuchungszeitraums orientiert sich am Entstehen des literarischen Marktes, der literarischen Öffentlichkeit und des neuen, sich selbst organisierenden Literatursystems (Vgl. etwa S. J. Schmidt [1989]). -
Literarischer Untergrund. Schriftstellerische Produktion in nichtakademischen Milieus des 17. bis 19. Jahrhunderts
(Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)
Laufzeit: 1. Januar 2005 - 31. Dezember 2027
Mittelgeber: Fritz Thyssen Stiftung
URL: https://untergrund.repositorium.gf-franken.de/Der Bestand an deutscher Literatur, der im Licht heutiger literaturwissenschaftlicher Forschung als kanonisiert gilt, stammt bis weit ins 19. Jahrhundert hinein im Wesentlichen von männlichen protestantischen Angehörigen der akademischen Bildungsschicht, die durch eben diesen Hintergrund über einen relativ homogenen Wissens- und Wertungshorizont verfügten. Dabei trifft man bei unvoreingenommener Auswertung der schriftstellerischen Produktion auch zwischen dem 17. und dem 19. Jahrhundert auf eine überraschend hohe Zahl von Autoren, die trotz fehlender höherer Schul- oder gar Universitätsbildung produktiv am literarischen Leben teilnahmen. Sie verfaßten und publizierten Texte aller denkbaren Gattungen, die sich zum Teil an den Konventionen der „Bildungsliteratur“ orientierten, zum Teil aber inhaltlich und formal auch eigenen, alteritären Traditionen folgten.
Das Forschungsprojekt soll zum einen die Entstehensbedingungen und Funktionen literarischer Werke rekonstruieren, die in bildungsfernen Milieus entstanden sind („Sitz von Literatur im Leben“). Zum anderen sollen die Formen, rhetorischen Verfahren und Kunstmittel analysiert und die immanente Poetik derartiger Literatur beleuchtet werden.
Anstatt der in der Literaturwissenschaft bislang gängigen Opposition zwischen ‘Gelehrtenliteratur’ und ‘Volksliteratur’ bzw. ‘populärer Literatur’ wird dabei ein Milieu-Modell angewandt, das auf sozial- und bildungsgeschichtlichen Quellen basiert und eine angemessenere Binnendifferenzierung auch nichtintellektueller Autorenkreise erlaubt. Milieus werden durch eine Vielzahl korrelierender Elemente (neben Geburts- und Rechtsstand auch Konfession und Bildungsgang, Beruf und Status, Vermögen, soziale und politische Loyalitäten etc.) bestimmt; zentral für die literarische Produktion scheinen dabei v.a. die Stufungen der Teilhabe an der „Bildungstradition“ zu sein, d.h. Wissensinhalten und Formvorschriften, die im akademischen Unterricht vermittelt wurden.
Ein solcher Ansatz erlaubt es einmal, relativ direkte Interdependenzen zwischen der Rhetorizität der Texte und ihren außerliterarischen Kontexten aufzudecken. Er ermöglicht zum anderen einen differenzierteren Blick auf die Literaturhistorie, die nur scheinbar durch den heute konsekrierten „Mainstream“, tatsächlich aber durch mehrere „literarische Kulturen“ geprägt war, die in komplexer Gemengelage nebeneinander existierten und jeweils über bestimmte Trägerschichten und Geltungsbereiche verfügten.
Teilprojekte:
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Werkausgabe Wilhelm Weber (abgeschlossen)
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Poetische Neujahrswünsche
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Lob des Handwerks
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Germanistische Institutspartnerschaft mit der Ivan Franko Universität Lwiw (Lemberg) in der Ukraine
(Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)
Laufzeit: 1. August 2004 - 31. Dezember 2017
Mittelgeber: Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD)Die Ziele des GIP-Programms waren dieStärkung und der Ausbau der dortigen Germanistik, die Ergänzung undModernisierung der Lehre, die Unterstützung der Curriculum-Reform in der UkrainischenGermanistik, die Förderung junger ukrainischer WissenschaftlerInnen, dieWeiterbildung ukrainischer GermanistInnen, gemeinsam durchgeführteForschungsvorhaben, die Förderung des Studierendenaustausches, die Integrationder Lwiwer Germanistik in die europäische Fachkultur und eine verbesserteAußendarstellung der Lwiwer Germanistik. Diese Ziele sind im Projektzeitraumweitgehend erreicht worden. Es gab einen personellen Austausch mit etwa 50Reisen von fast 25 Dozenten nach Lwiw, ca. 60 ukrainischen Doktoranden nachErlangen, über 60 Reisen von Dozenten nach Erlangen sowie fast 50 mehrwöchigeAufenthalte Studierender in Erlangen und von 20 Tutoren in Lwiw. Darüber hinausist die dortige germanistische Bibliothek zu einer landesweit führendenausgebaut worden, ist moderne Hardware geliefert worden, sind in Kooperationaktuelle Lehrwerke erstellt worden und sind zahlreiche Stipendien an Nachwuchswissenschaftlerdurch andere Geldgeber unterstützt worden.
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Wortbildung in der deutschen Urkundensprache des 13. Jahrhunderts - das Verb
(Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)
Laufzeit: 1. Januar 2002 - 15. September 2006
Mittelgeber: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)Das Projekt soll einen Beitrag zur Erforschung der mittelhochdeutschen Wortbildung leisten. Es stellt zugleich einen wesentlichen Baustein zur Beschreibung der mittelhochdeutschen Grammatik auf der Grundlage der lange Zeit vernachlässigten Prosatexte dar. Für die drei Hauptwortarten Substantiv, Verb und Adjektiv erfolgt eine systematische historisch-synchrone Analyse der derivativen Wortbildung. Die Untersuchung basiert auf dem 'Corpus der altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahr 1300' und gliedert sich in einen methodisch-theoretischen Teil und einen empirischen Teil. In der Wortbildungsanalyse werden zunächst die morphologischen Typen der Substantiv-, Adjektiv- und Verbderivation, sodann die Funktionstypen und Funktionsklassen beschrieben und schließlich mit dem frühneuhochdeutschen und gegenwartssprachlichen Wortbildungssystem verglichen, um somit Aufschluß über Entwicklungstendenzen in diesen Bereichen der deutschen Wortbildung zu erhalten.
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Retrodigitalisierung des "Corpus der altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahr 1300"
(Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)
Laufzeit: 1. Januar 2002 - 31. Dezember 2004
Mittelgeber: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
URL: http://tcdh01.uni-trier.de/cgi-bin/iCorpus/CorpusIndex.tcl -
Wortbildung in der mittelhochdeutschen Urkundensprache - das Substantiv und das Adjektiv
(Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)
Laufzeit: 16. August 2001 - 15. September 2006
Mittelgeber: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
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Functions and cognitive semantics of prepositions in complex constructions
(Drittmittelfinanzierte Gruppenförderung – Teilprojekt)
Titel des Gesamtprojektes: GRK 2839: Die Konstruktionsgrammatische Galaxis
Laufzeit: 1. Oktober 2022 - 30. September 2027
Mittelgeber: DFG / Graduiertenkolleg (GRK)Fundamental work in cognitive linguistics has highlighted the role of space and spatial expressions to the cognitive organization of language (Talmy 1983, 2008, Lakoff and Johnson 1980), which resulted in a very detailed interest in the semantics of prepositions and their organization in semantic networks already quite early on (see Sandra and Rice 1995 for an overview and a critique). This project will be concerned with an analysis of German prepositions and the central role they play in the expression of space, time, instrumentality, and modality both in concrete and more abstract uses such as the so-called governed prepositions (see e.g. Breindl 1989 for a detailed account of prepositional objects). Recent constructional treatments of German prepositions, such as the ones by Rostila (2014, 2015, 2018) and Zeschel (2019) will provide the theoretical starting point. German constructions with prepositions such as mit ‘with’, unter ‘under’, zwischen ‘between’ and über ‘over’, um ‘round’, zu ‘to’ form semantic nests of similarity, which express roles such as PARTNER or TOPIC in the communication frame (e.g. with diskutieren ‘discuss’, sprechen ‘speak’, Diskussion ‘discussion’, Debatte ‘debate’) (compare the families of overlapping constructions with the preposition into, Herbst & Uhrig 2019). The aim of the project is to provide a corpus-based description of argument structure constructions with these prepositions and an illustration of the way they cluster, i.e. of overlap or links between the various constructions postulated, making use of semantic frames (e.g. German FrameNet) or image schemata. These descriptions, which will also consider aspects such as text types, cultural background etc., can then become entries of the general research constructicon, which is one common aim of the RTG. This part of the project addresses CON 1. (CON1: How do we identify constructions (what are their defining criteria; are they better seen as discrete units, prototypes, attractors in constructional space, or nodes in a network of cognitive associations)?) A contrastive analysis between selected German and English prepositions (in the spirit of Uhrig & Zeschel 2016) will be carried out to determine the extent of language-specific encodings (CON4: To what extent can constructions (and their constituents) identified in one language be equated with superficially similar constructions in another language?). This is directly related to the question of the degree of detail and item-specificity with which such prepositional constructions should be distinguished and stored in the mental constructicon and the reference constructicon (CON2: To what extent is constructional knowledge determined by the specific items occurring in them (colloprofiles) and how can we measure and operationalize the degree of lexical specificity vs. productivity of construction slots?), because if it turns out that uses across English and German are not predictable, a stronger role of storage will have to be assumed. More specifically, possible factors determining construction status will be investigated, including variables related to diachronic or regional variation, and weighted against factors such as individual differences (Dąbrowska 2012a, 2012b, 2015b) and socio-cultural conditions of the use of a construction (USE1: What factors influence speakers’ choices from a range of competing constructions?). The project will make use of various methodological approaches, including hermeneutic analysis of meaning and semantic similarity supported by judgments tests. Most importantly, however, the project will build on the corpus-analytic procedures described by Schierholz (2006) and Zeschel (2015) for the monolingual research and Uhrig & Zeschel (2016) for the contrastive aspects. -
German verbs with particles or prefixes in language change: Form, meaning, and syntax
(Drittmittelfinanzierte Gruppenförderung – Teilprojekt)
Titel des Gesamtprojektes: GRK 2839: Die Konstruktionsgrammatische Galaxis
Laufzeit: 1. Oktober 2022 - 30. September 2027
Mittelgeber: DFG / Graduiertenkolleg (GRK)Word formation processes occupy a central position in constructional space in that they involve units which are small in size but nevertheless complex and because word formation processes are located between the lexical and syntactic poles of this space (cf. Felfe 2012, Michel 2014). However, studies on word formation in language change are rare. For this reason, we will address one key aspect of the diachronic emergence of verbs with particles and prefixes in this project. In the first phase, German verbs with durch-, hinter-, über-, um-, unter-, and wider- will be analysed with respect to their formal and semantic change from initially loose syntagms to stable word units. The change in the form-function pairs will be described alongside the variation and change of the syntactic constructions in which they are embedded. In accordance with Booij’s view (2010: 3) that word formation patterns are “abstractions over sets of related words”, and that complex words are based on constructional schemata, we are aiming to identify different levels of abstraction for the combinations analysed. In the second phase, we want to uncover the multifacetted network of the continuum of schematicity in diachrony by tracing the processes of idiomatization resulting in non-transparent expressions. In the third phase, the conditions of the spread of word formation change phenomena in the language will be analysed. Methodologically, this is an empirical research project based on the analysis of historical language corpora of
German. In addition to historical word formation research, approaches of Construction Grammar and Relational Morphology (Jackendoff & Audring 2020), grammaticalization research and valency grammar are drawn upon.
The first phase of the project will involve analysing data from historical language corpora of German such as the following: Deutsch Diachron Digital (DDD) Altdeutsch, Mittelhochdeutsch, Frühneuhochdeutsch, Mittelhochdeutsche Begriffsdatenbank, GerManC, Deutsches Textarchiv (DTA) and DWDS. The analysis will include the description of all verbs with durch-, hinter-, über-, um-, unter-, and wider- to be found in these corpora. The development of the selected particles or prefixes will be studied phonologically and graphemically to determine grammaticalization processes (erosion, univerbization) diachronically. All of these verb combinations will be described (and annotated, wherever possible) morphologically (word formation base, separable particle or non-separable prefix, etc.) and syntactically (valency, semantic role, lexical filler of slots, syntactic collocations, topology). Subsequently, the individual verbs will be assigned to semantically defined schemas (e.g. ‘local’, ‘aspectual’) and subschemata defined by their specific word formation components and their syntactic environment. This part of the project will focus on the GRQ CON1 (How do we identify constructions – in this case, to what extent do word formation schemata differ from lexical items, and what is construction change in word formation?; cf. Hilpert 2013, Jackendoff & Audring 2020).The second phase of the project will deal with constraints on open slots in syntactic use and their semantic fixation on certain words: for example, in the construction x geht um, literally ‘x walks around’, the x slot was highly productive in MHG, whereas in NHG it is restricted to ein Gespenst ‘a ghost’, eine Seuche ‘a plague’, eine Liste ‘a list’ and a small number of related NPs. We will model the processes and degrees of idomaticity in meaning change in terms of a "continuum of schematicity" (Croft & Cruse 2004: 255). The data for different periods will be analysed synchonically before a diachronic analysis is attempted – cf. Habermann (in press). This part of the project will address the GRQs CON2 (How can we operationalize the degree of lexical specificity vs. productivity of construction slots?).
A third aim of this research will ask to what extent some factors favour the spread of word formation constructions from individual use in particular situations, text types, or regions to more general use throughout society (as far as this can be seen historically). To find an answer to this question, the verbs of the text corpus will be described (and annotated) for frequency, with special attention paid to hapax legomena, taking into account factors such as individual usage (author), stylistic (text type) and regional context (see also Bybee 2015). (This latter aspect could be extended in a follow-up project in the second phase of the RTG.) This part of the project will address GRQs ENT1 (How do frequency, salience and dispersion influence entrenchment?) and USE4 (How do the factors communicative intentions, socioeconomic status, and dialect result in language change at the community level at different timescales?).
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Multimodal Constructional Space
(Drittmittelfinanzierte Gruppenförderung – Teilprojekt)
Titel des Gesamtprojektes: GRK 2839: Die Konstruktionsgrammatische Galaxis
Laufzeit: 1. Oktober 2022 - 30. September 2027
Mittelgeber: DFG / Graduiertenkolleg (GRK)
URL: https://www.cxg.phil.fau.eu/about-the-rtg/about-the-rtg-projects/project-2/When it comes to human face-to-face communication, speakers make use of various modalities to deliver and interpret messages. This complex operation involves not only the verbal exchange of linguistic forms, but also the use of facial expressions, gestures, and prosody. In fact, a number of studies have shown that many gestures and linguistic forms systematically co-occur with one another (Cienki, 2015; Ningelgen & Auer, 2017; Ziem, 2017; Zima, 2017b). Following a cognitive/usage-based model, we know that language learners and users keep track of usage events, and that knowledge of language is constantly shaped and re-shaped with each instance of use (Bybee, 2010). One of the challenges of linguistic theory is therefore to account for these multimodal phenomena.
The main focus of this project is on modeling multimodality in a Construction Grammar (CxG) framework (Goldberg, 1995, 2006, 2019). Over the past few years, there have been several proposals that address these types of phenomena (Cienki, 2017; Herbst, 2020; Hoffmann, 2017; Mittelberg, 2017; Schoonjans, 2017; Turner, 2018; 2020a; 2020b; Uhrig, 2021; Ziem, 2017; Zima, 2017; Zima and Bergs 2017). Still, there are various theoretical and practical aspects yet to be addressed. Some of the discussion points that were brought up concern the theoretical status of multimodal constructions, whether the constructicon is multimodal, and whether a Multimodal Construction Grammar is needed.
In detail, this project is set to investigate three kinds of constructions where multimodal phenomena are observed, and use them as case studies to understand and suggest ways of modeling multimodality, following a CxG framework. These are cases whereby a linguistic form is observed to systematically and frequently co-occur with a gesture as in “I came this close to 🤏 winning the lottery”; a gesture that seemingly has a syntactic role in the utterance; and a gesture where no association is found with particular linguistic forms, but rather is a case of free combination such as air quotes (Uhrig, 2020). All of this will be done in the form of corpus-based studies. The data will be extracted from the large repository of audio-visual data NewsScape English Corpus, and analyzed using a variety of tools such as CQPweb, Red Hen Rapid Annotator, Elan, and Praat (Uhrig, 2021).
By the end of this project, we would like to suggest ways of delineating and modeling multimodal constructions in a CxG framework, account for the type of information that should be considered when describing constructions, which is not a trivial matter, and apply data science methods to multimodal communication research to identify and extract gestures from multimodal corpora, and to use statistical methods to analyze them.
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Konstruktionen jenseits des Satzes: Textstrukturierung in historiographischen Texten (insb.) des 16. Jahrhunderts
(Drittmittelfinanzierte Gruppenförderung – Teilprojekt)
Titel des Gesamtprojektes: GRK 2839: Die Konstruktionsgrammatische Galaxis
Laufzeit: 1. Oktober 2022 - 30. September 2027
Mittelgeber: DFG / Graduiertenkolleg (GRK)This project aims to apply the constructionist approach to units larger than the sentence, as suggested by Hoffmann & Bergs (2018) (see also Hoffmann 2015 and Hoffmann & Bergs 2015), in particular in the analysis of sixteenth-century Italian historiographical texts such as Machiavelli’s Istorie fiorentine (1525) and F. Guicciardini’s Storia d’Italia (1561). The textstructuring devices employed in these texts have not received much attention in previous research, since analyses tend to rely on modern editions, in which these texts appear typographically subdivided into smaller units, i.e. into chapters and paragraphs. These subdivisions, however, had only been introduced in 19th century editions, while the original versions, i.e. the 16th century prints, were nearly completely devoid of such typographic textstructuring devices. Nevertheless, the analyses proposed so far (cf. e.g. Blumenthal 1980, Nencioni 1984, Dardano 2017: 282–371) give reason to assume very close relationships between linguistic forms and text structuring functions, i.e. originally, text structuring (foreground vs. background; narration vs. comment; discourse-topic shift etc.; cf. Fesenmeier & Kersten 2018) seems to be expressed by certain recurrent lexicogrammatical patterns, which vary however considerably in size and complexity, for example sentence-initial ma ‘but’ without any adversative value, anaphoric coniunctio relativa-constructions, verb subject ordering, complex hypotactic structures with different types and degrees of subordination.
Traditionally, such lexicogrammatical patterns have been described as stylistic devices and often treated independently from one another. However, at least some of them seem to be related (e.g. coniunctio relativa + subordination + passive + present tense: [Le quali cose] [mentre che] … [si trattano]); moreover, the relation between the “grammatical” elements (determiners, subordinating conjunctions) and the “lexical” elements (e.g. encapsulating noun phrases such as cosa/cose ‘thing(s)’ which function “as a resumptive paraphrase for a preceding portion of a text” (Conte 1996: 1)) of such patterns does not always seem to be grasped in a satisfying manner.
Since one of the advantages of Construction Grammar as a theoretical framework is that the mechanisms developed to describe standard syntactic phenomena can be extended to higher levels of linguistic organization (cf. e.g. Östman 2005, Masini 2016: 75–78, Groom 2019, Hoffmann & Bergs 2018) and since previous work has clearly shown that linguistic conventions also exist at higher levels of linguistic organization, e.g. complexes of clauses revolving around the same discourse topic (cf. Nir & Berman 2010), it seems reasonable to assume the existence of constructions that function as schematic frames for the organization of discourse and whose details (grammatical structure, lexical elements etc.) can be described in a systematic way (CON1: How do we identify constructions – in particular: what are their defining criteria?).
Since Machiavelli’s Istorie fiorentine and Guicciardini’s Storia d’Italia present highly complex syntactic “architectures”, it seems promising to analyse both texts in the analytical framework of CxG, in particular with recourse to the concept of “clause packages”, i.e. “text-embedded units of one or more clauses connected by abstract linkage relations” (Nir & Berman 2010: 748, our italics). Following Berman & Nir-Sagiv (2009: 160), parameters of a more fine-grained analysis could be the number of clauses attached to a main clause, the different types of subordinate clauses, their ordering (in particular with respect to the main clause), and the overall structure (parataxis, hypotaxis etc.). As Machiavelli and Guicciardini strongly differ in their views on both history and historiography, it can be expected that such analyses reveal important differences in terms of clause packaging strategies, differences which in turn should reflect certain “epistemological” differences, just as “the epistemologies and phraseologies of academic disciplines” turned out to be “mutually constitutive” (Groom 2019: 315). The project will thus address GRQs USE1 (What factors influence speakers’ choices from a range of competing constructions?) and USE2 (To what extent do the factors determining the choice of construction differ between speakers with respect to their individual backgrounds and personalities?).
In the first stage of the project, the focus will be “synchronic”, i.e. it will involve an in-depth analysis of the two Italian 16th century texts (thereby applying the CxG framework to a “text-language” in the sense of Fleischman 1991: 252 n. 1, i.e. to a “dead language (langue de corpus), one for which all evidence derives from texts”). Nevertheless, it seems appropriate to also include a “diachronic” perspective by taking into account earlier/later historiographical texts in order to shed light on changes in clause packaging and organization of discourse (cf. the evidence given in Colussi 2014); this relates to GRQ USE4 (How do the factors mentioned in USE1 and USE2 result in language change at the community level at different timescales?). Furthermore, since both the Istorie fiorentine and the Storia d’Italia were translated into French in the 16th century, a contrastive analysis could equally allow for relevant insights in the (construction?) status of previously identified lexicogrammatical patterns in the original texts, since 16th century French does not display the same syntactic devices that can be found in 16th century Italian; therefore one might expect different recurring lexicogrammatical patterns in the two languages. -
Komplexität literatischer Werke aus stilometrischer Sicht im Digital Humanities-Zentrum KALLIMACHOS
(Drittmittelfinanzierte Gruppenförderung – Teilprojekt)
Titel des Gesamtprojektes: KALLIMACHOS – Zentrum für digitale Edition und quantitative Analyse an der Universität Würzburg
Laufzeit: 1. Oktober 2017 - 30. September 2019
Mittelgeber: BMBF / VerbundprojektIm Rahmen dieses Teilprojekts entwickelt der Lehrstuhl für Korpus- und Computerlinguistik robuste Maße für lexikalische Komplexität, erweitert den Komplexitätsbegriff über die gängige vocabulary richness hinaus und implementiert die Ergebnisse in einerfrei verfügbaren stilometrischen Toolbox.
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Verbundprojekt: Parerga und Paratexte - Wie Dinge zur Sprache kommen. Praktiken und Präsentationsformen in Goethes Sammlungen Teilprojekt: Paratexte und Dinge
(Drittmittelfinanzierte Gruppenförderung – Teilprojekt)
Titel des Gesamtprojektes: Parerga
Laufzeit: 1. April 2015 - 31. März 2018
Mittelgeber: BMBF / Verbundprojekt -
Korpuslinguistische Methoden und statistische Auswertungen im Digital Humanities-Zentrum KALLIMACHOS
(Drittmittelfinanzierte Gruppenförderung – Teilprojekt)
Titel des Gesamtprojektes: KALLIMACHOS – Zentrum für digitale Edition und quantitative Analyse an der Universität Würzburg
Laufzeit: 1. Oktober 2014 - 30. September 2017
Mittelgeber: BMBF / Verbundprojekt
URL: http://www.kallimachos.de/In diesem Teilprojekt soll das Verständnis für die mathematischen Eigenschaften der literarischen Autorschaftsattribution mit stilometrischen Abstandsmaßen verbessert werden. Außerdem ist die Trennung von Autor-, Gattungs- und Epochensignal in stilometrischen Analysen von großem Interesse, da dies wiederum der Zuverlässigkeit einer automatischen Genreklassifikationen nutzen könnte. Darüber hinaus sollen zuverlässige statistische Methoden zur Signifikanzüberprüfung der festgestellten Entwicklungen ausgearbeitet, implementiert und erprobt werden.
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Bearbeitung des Buchs "Jesus Sirach" in der Luther-Bibel 1984
(Drittmittelfinanzierte Gruppenförderung – Teilprojekt)
Titel des Gesamtprojektes: Überarbeitung der Luther-Bibel 1984
Laufzeit: 31. März 2011 - 31. Dezember 2015
Mittelgeber: andere Förderorganisation
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Literatur und Öffentlichkeit in differenten Gegenwartskulturen
(Drittmittelfinanzierte Gruppenförderung – Gesamtprojekt)
Laufzeit: 1. Oktober 2022 - 30. September 2027
Mittelgeber: DFG / Graduiertenkolleg (GRK) -
DFG-Projekt: Die Normalisierung rechtspopulistischer und neurechter Diskurse in Japan und Deutschland
(Drittmittelfinanzierte Gruppenförderung – Gesamtprojekt)
Laufzeit: 1. April 2022 - 31. März 2025
Mittelgeber: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)Der Lehrstuhl Japanologie mit dem Schwerpunkt Japan derModerne und Gegenwart ist Teil des durch die DFG geförderten Projekts „Die Normalisierungrechtspopulistischer und neurechter Diskurse in Japan und Deutschland“ ,das interdisziplinär in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Korpus- undComputerlinguistik durch die Philosophische Fakultät der FAU durchgeführt wird.
In diesem vergleichend angelegten Forschungsprojekt wird ausdiskursanalytischer Perspektive verschiedene Instanzen des politischenPopulismus als „schlanke Ideologie“ (Mudde/Kaltwasser) in ihrer jeweiligenideologischen Nähe zu neurechten Diskursen in Japan und Deutschland.Insbesondere analysiert werden die langfristigen Auswirkungen neurechterdiskursiver Strategien und rechtspopulistischer Politik auf die Alltagsspracheund das politische Diskursfeld mit den Methoden der Korpus- undComputerlinguistik sowie der korpusbasierten kritischen Diskursanalyse.
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Wissenschaftliches 'Netzwerk (DFG): „Empirisierung des Transzendentalen“. Epistemologische Voraussetzungen und Erscheinungsformen der ‚ästhetischen Moderne‘ in Wissenschaft, Literatur und Kunst um 1900
(Drittmittelfinanzierte Gruppenförderung – Gesamtprojekt)
Laufzeit: 1. Mai 2014 - 31. Dezember 2017
Mittelgeber: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)Ab 1850 kommt es zu einer Destabilisierung des Erkenntnismodells des Deutschen Idealismus, die sich zeitgleich auf unterschiedlichen Wissensfeldern bemerkbar macht: Sinnesphysiologie, Kulturanthropologie, Sprachwissenschaft. überall wird die Beantwortung der Frage nach den ‚Bedingungen der Möglichkeit von Erkenntnis‘ der philosophischen Erkenntnistheorie entzogen und an die Erfahrungswissenschaften delegiert. Wenn der Erkenntnisapparat nun aber selbst als ein empirischer Sachverhalt behandelt wird, nicht mehr als transzendentales Apriori, dann bedeutet dies für die Akteure um 1900, dass zunehmend auch seine Kontingenz in Rechnung zu stellen ist. Kunst und Literatur der Zeit nehmen an diesem Problem regen Anteil, verhandeln es nicht nur auf der Ebene der Information, sondern ebenso in neuartigen künstlerischen Fakturen. Auf diese Weise werden sie zum Reflexionsmedium, aber sie partizipieren auch an der Genese neuer – skeptischer, sprachpragmatischer oder evolutionärer – Erkenntnismodelle um 1900.
Das Netzwerk untersucht in seinen 30 Teilprojekten diesen Problemzusammenhang. Es bringt 15 Forscherinnen und Forscher aus fünf Disziplinen (Literaturwissenschaft, Philosophie, Kunstgeschichte/Bildwissenschaft, Sprachwissenschaft, Wissenschaftsgeschichte) und sechs Nationen unter der Fragestellung zusammen: Auf welche Weise wird die empirische Untersuchung der menschlichen Erkenntnisbedingungen von 1850 bis 1920 in den Wissenschaften und Künsten reflektiert, wie hängt sie mit der Herausbildung der ‚ästhetischen Moderne‘ zusammen und welchen Beitrag leisten Kunst und Literatur zur Genese neuer Erkenntnismodelle?
über die Jahre 2014 bis 2017 finden fünf Workshops an vier verschiedenen Universitäten und Zentren statt. Gefördert wird das Netzwerk von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).
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„Sprachliche Zweifelsfälle im Deutschen“
(FAU Funds)
Laufzeit: 1. Mai 2023 - 31. Dezember 2023Lehrprojekt im Kontext der Internationalisierung der Lehrkräftebildung, inklusive Studierendenworkshop in Paris -
Vergessene Literaturen des langen 19. Jahrhunderts. Tagung am 20./21.04.2018
(FAU Funds)
Laufzeit: 1. März 2018 - 1. März 2019
URL: https://www.germanistik.phil.fau.de/2018/04/12/20-21-april-2018-vergessene-literaturen-des-langen-19-jahrhunderts/Jenseits der kanonisierten Literaturen des langen 19. Jahrhunderts besteht ein umfangreiches Korpus an nicht oder kaum erfassten, literarhistorisch und kultursemiotisch aber hochrelevanten Texten. Diese sind zwar im zeitgenössischen literarischen Diskurs etabliert und galten als erfolgreich oder künstlerisch hochwertig (oder beides), treten in der gegenwärtigen Forschung aber bestenfalls als Spezialinteressen auf.
Solche Texte ließen sich behelfsmäßig als ‚Umfeld- oder Breitenliteratur‘ bezeichnen, wobei das damit formulierte Ungleichgewicht gerade nicht impliziert ist. Es geht vielmehr um den Ansatz einer wertneutralen, integralen Literaturgeschichte, die das entsprechende Korpus explizit nicht als Sekundärphänomen betrachtet, sondern auf dessen Neuberücksichtigung innerhalb eines etablierten Wissenschaftsdiskurses respektive der jeweiligen Epochenpoetik abzielt.
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Übersetzungskultur in der Frühen Neuzeit. Textgenese und Variation in Luthers Bibelübersetzung
(FAU Funds)
Laufzeit: 1. Januar 2017 - 30. April 2018 -
Exploring the “Fukushima Effect”: Meinungsnetze und politische Willensbildung in der transnationalen algorithmischen Öffentlichkeit
(FAU Funds)
Laufzeit: 1. Januar 2017 - 31. Dezember 2019
URL: https://www.linguistik.phil.fau.de/projects/efe/Die Digitalisierung der Gesellschaft und der Mediensysteme hat immense Auswirkungen auf (politische) Meinungsbildung und Diskurse. Dieses Projekt widmet sich der Untersuchung eines komplexen Phänomens, das im Zeitalter globalisierter Massenmedien und einer nationale Grenzen überschreitenden Konnektivität in den Sozialen Medien entstanden ist und von uns als transnationale algorithmische öffentlichkeit bezeichnet wird. Eine interdisziplinäre Kombination aus computerlinguistischen Verfahren, Netzwerkvisualisierung, interkultureller Hermeneutik und kommunikationswissenschaftlicher Inhaltsanalyse ermöglicht es uns, die diesem Phänomen zugrundeliegenden Prozesse zu analysieren und abzubilden. Thematisch befasst sich das Projekt mit der politisch aktuellen Diskussion zur Atomenergie und Energiewende nach Fukushima in Deutschland und Japan.
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ELINAS - Erlangen Center for Literature and Natural Science
(FAU Funds)
Laufzeit: 1. Januar 2014 - 31. Dezember 2017
URL: http://elinas.fau.de/Physics, literature and literary criticism are discourses of knowledge production which have drifted apart considerably in the course of the modern functional differentiation of social systems. At the same time, both discourses contribute to the comprehension and mastery of present and future problems which invariably have both technological and cultural implications. Technologies and natural science often acquire the status of wordlviews and central myths. They determine human life worlds and are therefore of tremendous cultural relevance. With the aesthetic representation of key signatures of its time, literature forms an interdiscourse, reintegrating functionally differentiated systems of knowledge into the horizon of the life world. At present more well informed and highly reflective literary texts dealing with physical issues are being published than ever before. By means of dialogue and narration, they translate physical knowledge from mathematical-symbolic into verbal-polyvalent forms of representation and re-embed it in specific cultural contexts. Recent literary criticism and linguistic studies have therefore begun to investigate discursive and narrative modulations of physical theories both in literary texts and in scientific literature. Natural Science is itself becoming increasingly aware, both of the linguistic dimension of scientific communication and research and of the general cultural dimension of knowledge. The analysis of concept formation in the natural sciences can profit from the competence of literary theory, while the analysis of the transformation of physical knowledge in literary texts needs to be complemented by a sound knowledge of physical theory. ELINAS provides a platform for this exchange: it develops this research field historically and systematically, bringing together the competences in the fields of literary and cultural studies as well as the natural sciences represented by the departments to which the members belong.
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Inkle und Yariko. Sklaverei und interkulturelle ''Romanze'
(FAU-externes Projekt)
Laufzeit: seit 15. November 2022 -
Dissertationsprojekt [abgeschlossen; summa cum laude]:
Von Sklaverei erzählen – Sklaverei abschaffen? Erzählende Passagen im französisch- und deutschsprachigen Abolitionsdrama des 18. Jahrhunderts (1725–1796).
(FAU-externes Projekt)
Laufzeit: seit 1. Oktober 2018
Mittelgeber: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)Betreuung: Prof. Dr. Judith Frömmer, Prof. Dr. Monika Fludernik
Promotionsfach: „Allgemeine und vergleichende Literatur- und Kulturwissenschaft“
Was bedeutet es, entrechteten und stimmlos gemachten Afrikaner*innen, die zu Tausenden versklavt und in die Kolonien europäischer Nationen verschleppt werden, in der literarischen Fiktion, konkret in Dramen des 18. Jahrhunderts, eine Stimme zu verleihen und sie von ihren Versklavungserfahrungen erzählen zu lassen? Heißt dies, Sklav*innenketten textuell zu sprengen und im Kontext der transnational geführten Abolitionsdebatte Argumente bereitzustellen, Sklav*innenhandel und Sklaverei auch realweltlich abzuschaffen? Und welches Erzählen findet zusammen mit den Dramen, innerhalb derer es firmiert, national und international rezeptionsseitig Gehör?
Ziel der Studie ist es, anhand eines Korpus von zwölf französisch- und deutschsprachigen Abolitionsdramen des 18. Jahrhunderts, zumeist nicht-kanonischen, unedierten und weitgehend unerschlossenen Texten, Formen, Funktionen und Funktionalisierungen des figürlichen Erzählens (vormaliger) versklavter Figuren herauszuarbeiten. Das figürliche Erzählen, ein vielfach anekdotisches und fingiertes biografisches Erzählen, das, wie die Texte selbst, zunehmend im Grenzbereich von Faktualität und Fiktionalität anzusiedeln ist, wird als literarische Strategie im Kontext der transnationalen Bewegung zur Abschaffung von Sklav*innenhandel und Sklaverei in seinen Realisierungsvarianten konturiert. Mit der Analyse des figürlichen Erzählens kann daher ein differenziertes Verständnis der bislang noch kaum beachteten und, wenn überhaupt, von der Forschung vielfach ausschließlich als Ausdruck und (Vermittlungs-)Medium von Kritik an Sklav*innenhandel und Sklaverei gelesenen französisch- und deutschsprachigen Abolitionsdramatik geleistet werden. Gezeigt werden kann, dass das figürliche Erzählen jenseits seiner vermeintlich emanzipatorischen Kraft im Sinne eines ‚the Subaltern can speak‘ vielfach als textuelle Autorisierungs- und Persuasionsstrategie gebraucht wird, Sklav*innenhandel und Sklaverei unter ‚besseren‘ Bedingungen fortbestehen zu lassen oder gar auszuweiten.
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Promotionsprojekt: Jenseits der Gegenwart – Literarische Totenfiguren des Spektralen und Postsäkularen (Arbeitstitel); unter der Betreuung von Prof. Dr. Franziska Bergmann
(Projekt aus Eigenmitteln)
Laufzeit: seit 1. April 2024 -
Promotionsprojekt: Netzwerke der Geopolitik in der Literatur der Moderne
(Projekt aus Eigenmitteln)
Laufzeit: seit 1. April 2023Die historische Geopolitik wird gemeinhin mit nationalistischen Geschichtsdeutungen in Verbindung gebracht, die in Reaktion auf den Ersten Weltkrieg entstanden sind und später in den ›Blut und Boden‹-Ideologien der Nationalsozialisten weitergewirkt haben. Der enorme Stellenwert der Geopolitik für den Kernbereich der literarischen Moderne ist demgegenüber noch kaum im Ansatz erschlossen. Mein Projekt untersucht die literarischen Raumentwürfe in Texten von heute kanonisierten Autoren (Stefan Zweig, Jakob Wassermann, Elias Canetti), in denen geopolitisches Wissen vielfach angeeignet, forttradiert und weitergedacht wird. Diskurse der Geopolitik waren mit zentralen Themen und Mastertopoi der Moderne(forschung) aufs engste verspannt: mit der Europa-Frage, einer späten Großstadtkritik oder modernen Massenanalysen. Im Ausgang von diesen Themenkreisen und Autoren lässt sich, zum einen, das geopolitische Denken als ein problematischer, aber integraler Bestandteil der literarischen Moderne aufweisen – und nicht allein als ihr reaktionäres Gegenstück, wie es mit Verweis auf seine Rolle in der NS-Literatur bis heute immer wieder geschieht. Aus der Beschäftigung mit den Netzwerken, in denen geopolitisches Wissen zirkuliert, erhellt zum anderen seine Kontinuität bis in die Zeit nach 1945. Die formative Rolle der Geopolitik für imperialistische Raumvorstellungen in der Literatur muss dabei im Zuge eines spatial turn ebenso interessieren wie in aktuelleren Kontexten ihre Bedeutung für frühe Konzepte der Nachhaltigkeit und eines intergenerationellen Umweltdenkens, die sich seit dem frühen 20. Jahrhundert an ihr ausgeprägt haben.
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Poetisierung biblischer Stoffe. Die Hiob-Figur zwischen Heilsvermittlung und literarischem Spiel
(Projekt aus Eigenmitteln)
Laufzeit: seit 1. Mai 2022Die Bibel gilt im christlichen Mittelalter als Schlüssel zur Welt. Doch so verbindlich die Heilige Schrift auch ist: Damit ihre Geschichten Teil des kulturellen Gedächtnisses werden und bleiben, müssen sie stets neu erzählt und neu verstanden werden. Im gelehrt-theologischen Diskurs bedeutet dies meist ein immer tieferes, intellektuelles Durchdringen der Sinnebenen des Heiligen Textes; volkssprachliche Literarisierung dagegen entwickelt ganz eigene Strategien und Spielarten. Wie groß die Freiräume im poetischen Umgang mit biblischen Geschichten sein können und welches Spektrum an literarischen Strategien sichtbar wird, wird in diesem Projekt anhand eines Beispiels beleuchtet: der Hiob-Figur.
Das biblische Hiob-Buch ist ein umfangreicher und komplexer alttestamentlicher Text, der zentrale Fragen des Glaubens thematisiert und sich an existenziellen Fragen des Menschen abarbeitet. Dabei konkurrieren verschiedene Deutungsmuster miteinander und nicht alle Widersprüchlichkeiten werden textimmanent gelöst. Damit scheint das alttestamentliche Hiob-Buch die Ambiguitätstoleranz der Rezipienten, die der Texthermeneutik des mittelalterlichen Westens ohnehin eigen ist, in einem besonderen Maß herauszufordern. In der volkssprachlichen Rezeption lassen sich nun einerseits vereindeutigende Sinnzuweisungen finden, andererseits können die dem Buch inhärenten Ambiguitäten herausgestellt, auf andere Phänomene übertragen oder als solche thematisiert werden.
Ein zentrales Ergebnis des Bemühens um Eindeutigkeit, das vom gelehrten Diskurs vorgeprägt gattungsübergreifend zu finden ist, ist die Stilisierung Hiobs zur Verkörperung des idealen Dulders, was explizit oder implizit mit moraldidaktischen Lehren verbunden wird. Doch die vormoderne Rezeption der biblischen Hiob-Geschichte bleibt nicht auf eine solche narrative Reduktion und moraltheologische Instrumentalisierung beschränkt, sondern erfährt eigene Akzentuierungen; die Geschichte wird umerzählt, variiert und neu arrangiert. Dabei ist es ein Charakteristikum mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Hiob-Rezeption, so eine zentrale These der Arbeit, dass der Name ‚Hiob‘, wenn er in einem Text genannt wird, einerseits die Figur des idealen Dulders als etabliertes moraltheologisches Symbol aufruft. Andererseits wird das mit dem frommen Dulder verbundene Handlungsscript in den einzelnen Rezeptionszeugnissen unterschiedlich stark auserzählt und kann auf verschiedene Weisen in Spannung treten zu anderen Stoffen, Themen und Motiven – und genau solche Spannungen sind poetisch produktiv.
So untersucht das Projekt die Vielfalt der volkssprachlichen Hiob-Rezeption in synchroner wie diachroner (vorreformatorisch/reformatorisch), gattungsinterner wie gattungsübergreifender Perspektive (Epik/Lyrik/Drama) und geht damit auch der Produktivität mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Bibelrezeption nach, wobei ideengeschichtliches Interesse (insbesondere in Hinblick auf das Konzept der Geduld), kulturwissenschaftliches Zusammendenken von Texten und (Wissens-)Kontexten, aber auch der Blick auf die innere Ordnung der einzelnen Werke eng ineinander wirken.
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Dissertationsprojekt: Mensch-Tier-Relationen in der skandinavischen Literatur ab der Moderne (Arbeitstitel), Betreuerin: Prof. Dr. Hanna Eglinger
(Projekt aus Eigenmitteln)
Laufzeit: seit 1. Oktober 2021In meinem Dissertationsprojekt untersuche ich fiktionale Entwürfe von Mensch-Tier-Begegnungen in der skandinavischen Literatur ab der Moderne; ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf Interspezies-Kommunikation. Dieses Leitinteresse an der kommunikativen Begegnung ist vor dem Hintergrund gängiger Vorannahmen über Sprache als spezifisch menschliches Phänomen zu behandeln, das neben der eng mit dem Sprechen verknüpften Kognition ein (vermeintliches) Sondermerkmal der Spezies Mensch darstellt und ihn somit zum einzigen vernunftbegabten Wesen erhebt. Hiermit verbindet sich eine Reihe weiterer Analysefragen, denen ich nachgehe:
• Welche Formen von Machtgefällen zwischen den Spezies sind im- oder explizit in die Texte eingeschrieben? • Mit welchen anderen sozialen Ordnungsstrukturen (etwa bezüglich Geschlecht, Neurodivergenz etc.) befinden sie sich in welchem Verhältnis?
Aus medientheoretischer Perspektive aber insbesondere auch: • Wie gestalten sich in den Texten tierliche Perspektiven? • Inwiefern eignet sich das Medium Literatur zur Darstellung von Interspezies-Kommunikation? Und: • Wie wird die Frage nach der Sprachfähigkeit von Tieren in der ästhetischen und inhaltlichen Gestaltung der Texte selbstreflexiv verhandelt?Methodisch und theoretisch stützt sich die Arbeit auf die Cultural- und die Human-Animal-Studies einschließlich ihrer literaturwissenschaftlichen Ausprägungen und leistet somit einen kulturwissenschaftlichen Beitrag zur skandinavistischen Literaturwissenschaft. Dabei verbinde ich vergleichende Analysen der fiktionalen Texte mit Ko-Lektüren von philosophischen und kulturwissenschaftlichen Tiertheorien (Derrida, Berger, Deleuze/Guattari, Agamben etc.) sowie Theorien der Literary Animal Studies (Borgards, Lönngren etc.) und des New Materialism (Haraway, Barad etc.), aber auch mit (kultur-)theoretischen Überlegungen ohne direkten Spezies-Bezug, die für eine Untersuchung der von mir gewählten literarischen Tiertexte fruchtbar gemacht werden können (psychoanalytische Theorien, Mimesiskonzepte etc.).
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Sakraler Text im Prozess: Martin Luthers Bibelübersetzung – Kognition, Produktion und Revision (Habilitationsprojekt)
(Projekt aus Eigenmitteln)
Laufzeit: seit 30. Juni 2021 -
Poetiken des Parasitären
(Projekt aus Eigenmitteln)
Laufzeit: seit 1. Januar 2019Das Projekt »Poetiken des Parasitären in der skandinavischen Literatur« untersucht epistemologische, poetologische und ökokritische Funktionen parasitärer Interrelationen in skandinavischen Texten und Filmen. Dabei zeichnet sich die Relevanz des Parasitismus in vier Szenarien ab: 1. als Schwellenfigur des Schmarotzers und des (ungebetenen) Gastes, häufig mit Fragen nach sozialen und politischen Dynamiken sowie im Hinblick auf literatursoziologische Phänomene des Mäzenatentums, der Co-Autorschaft und des Ghostwriting; 2. als intertextuelles Phänomen mit Fragen nach parasitären und partizipatorischen Schreibverfahren und den damit verbundenen Relationen zwischen Prätext und Posttext sowie der Interrelation von Text, Paratext und Kontext, aber auch im intermedialen Zusammenhang, d.h. im Hinblick auf mediale Transpositionen wie (literarische und filmische) Remakes; 3. in Form von poetologischen Prozessmodellen parasitärer Irritation, Infiltration, Infektion, der Schwächung oder Auflösung von innen heraus, der kompositorischen und kompostierenden Ab- und Umwandlung; und 4. als dynamische Komplexitätsrelation im Rahmen eines oder mehrerer Ökosysteme.
Das Projekt legt erstmalig den Fokus auf (öko-)parasitäre ästhetische Verfahren in skandinavischen literarischen und audiovisuellen Fiktionen vom 18. bis ins 21. Jahrhundert. Dabei wird zum einen eine literarhistorische Linie verfolgt, auf der der philosophische, politische, intertextuelle, poetologische und ökokritische Einsatz parasitärer Systeme und Denkfiguren bzw. einer parasitistischen Rhetorik untersucht wird. Zum anderen werden durch die Unterteilung des Projekts in einen vorwiegend poetologischen und einen hauptsächlich posthumanistisch-ökosystematisch ausgerichteten Schwerpunkt wesentliche Veränderungen in der Mobilisierung sowie in der Bewertung parasitistischer Prinzipien aufgezeigt. Ziel des Projekts ist es, die Kreationsstrategien parasitärer Systeme bzw. ihre Transfermöglichkeiten auf epistemologische, soziokulturelle und poetologische Denk- und Strukturmodelle zu untersuchen und auf Ausprägungen der Irritations- und Variationsfähigkeit sowie auf Möglichkeiten der Modifikation und Horizonterweiterung – sowohl hinsichtlich der Beschreibungskategorien ästhetischer Prinzipien als auch einer posthumanistischen Konzeption von Mensch-Umwelt-Interaktionen – abzuklopfen. Ein wesentlicher Angelpunkt, der in der bisherigen Forschung noch nicht verfolgt wurde, ist das Verständnis des Parasitären als ökosystemische Dynamik, die sich als Herausforderung anthropozentrischer Welt- und Umwelt-Entwürfe begreifen lässt, indem sie traditionelle Subjekt-Entwürfe bzw. Szenarien einer Mensch-Natur-Dichotomie hinterfragt, irritiert und/oder zerrüttet. -
Arktisprimitivismus
(Projekt aus Eigenmitteln)
Laufzeit: 1. April 2017 - 30. Mai 2020 -
Mehrsprachigkeit und Migration
(Projekt aus Eigenmitteln)
Laufzeit: seit 1. Januar 2016 -
Grammatische Terminologie
(Projekt aus Eigenmitteln)
Laufzeit: seit 1. Januar 2016 -
Englisches Konstruktikon
(Projekt aus Eigenmitteln)
Laufzeit: seit 1. Januar 2016 -
Ethisches Erzählen. Zur Kultur- und Funktionsgeschichte narrativer Formen.
(Projekt aus Eigenmitteln)
Laufzeit: seit 1. Oktober 2015Die Kulturpraxis des Erzählens dient seit Menschengedenken nicht nur der Unterhaltung, sondern auch der narrativen Problembewältigung, der Normbildung (bzw. ihrer Subversion) und der Verständigung über ethische Fragen. In dieser funktionsgeschichtlichen Perspektive sollen verschiedene einschlägige Erzählgattungen der Neuzeit (gegebenenfalls unter Rückgriff auf antike und mittelalterliche Grundmuster) neu beleuchtet und jeweils in historisch spezifische gesellschaftliche Kontexte gestellt werden. Dabei werden thematische Schwerpunktbildungen ebenso eine Rolle spielen wie etwa medienhistorische (Mündlichkeit/Schriftlichkeit), diskursgeschichtliche (religiöse, philosophische, juristische, mentalitätshistorische Kontexte) und literatursoziologische Aspekte. Die Studie gliedert sich nach Erzählgattungen, deren thematische Fokussierungen, narrative Strategien, gesellschaftliche Funktionen und ethische Dimensionen jeweils diachron untersucht werden. Die Kapitel zum Mythos, zur Novelle und zum Roman sind schon weitgehend konzipiert und gedanklich ausgearbeitet; die Kapitel zum Epos, zur Fabel und zu modernen Kurzformen des Erählens müssen noch konkretisiert werden.
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Arbeitsgruppe Diversität historisch
(Projekt aus Eigenmitteln)
Laufzeit: seit 1. Januar 2013„Diversity“ hat Konjunktur. In den Massenmedien taucht der Begriff in den letzten Jahren regelmäßig im Zusammenhang mit wirtschaftlichen und bildungspolitischen Fragestellungen auf. Dabei geht es insbesondere um die Gleichstellung von Mann und Frau, Inklusionsfragen sowie um Vor- und Nachteile von Diversität bei der Zusammenstellung von Teams oder Schulklassen. Häufig wird dabei die Auffassung vertreten, dass Verschiedenheit hinsichtlich der Kategorien Alter, Geschlecht, Ethnie, Religion oder sexuelle Orientierung grundsätzlich anzuerkennen und konstruktiv zu nutzen sei. Im Gegensatz zu einem solch normativen Verständnis verwenden wir „Diversität“ als einen heuristischen Begriff, der ein historisch wandelbares System von Differenzierungen bezeichnet.
Die Auseinandersetzung um „diversity“ wurde in den vergangenen Jahren auch verstärkt in der wissenschaftlichen Debatte aufgegriffen. Eine Grundüberlegung des sozial- und kulturwissenschaftlichen Diskurses ist, dass Konstruktionen von Differenz oft zu sozialer Diskriminierung führen, „diversity“ hingegen das Ziel sozialer Gleichheit bei Anerkennung von ethnischer, religiöser und geschlechtlicher Vielfalt beinhalte.
Anknüpfend an diese Debatte diskutieren wir im Rahmen einer interdisziplinären Arbeitsgruppe, welche historischen Konstellationen von Diversität es gab und welche Konsequenzen diese hatten. Dabei gehen wir davon aus, dass Diversität gesellschaftlich konstruiert wird und damit historischem Wandel unterliegt. Dies geschieht durch Akte der Zuschreibung, die Differenzen erzeugen. Dabei wird davon ausgegangen, dass keine der Differenzkategorien in der Praxis für sich stehen kann, sondern diese im Verhältnis zueinander wirksam werden. Der Akt der Zuschreibung kann durch intentionale und nicht-intentionale soziale Praktiken geschehen. Indem wir Diversität als Beschreibungskategorie und nicht als politisches Ziel verstehen, wird der Begriff für historisch argumentierende Analysen nutzbar.
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Historische Dimensionen des Ich-Erzählens
(Projekt aus Eigenmitteln)
Laufzeit: 1. Oktober 2011 - 30. September 2018 -
Athena Norica - Altdorfer Universitätsgeschichte
(Projekt aus Eigenmitteln)
Laufzeit: 1. Januar 2007 - 31. Dezember 2027 -
WSK-1 Grammatik: Formenlehre und Syntax. Ein Lern- und Konsultationswörterbuch
(Projekt aus Eigenmitteln)
Laufzeit: 1. April 2005 - 31. März 2020WSK-1 wird innerhalb der Fachwörterbuchreihe „Wörterbücher zur Sprach- und Kommunikationswissenschaft“ in zwei Teilbänden (Formenlehre, Syntax) von Stefan J. Schierholz und Pál Uzonyi herausgegeben. Es handelt sich um ein alphabetisches und teilbilingualisiertes terminologisches Fachwörterbuch, das als Adressaten in erster Linie Studierende sieht und bei der Textrezeption und fachbezogenen Information behilflich sein soll. Von insgesamt ca. geplanten 4500 Artikeln sind über 4000 Artikel bereits online erschienen.
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Konnektoren des Deutschen
(Projekt aus Eigenmitteln)
Laufzeit: 1. Januar 2003 - 31. Dezember 2014
URL: http://www1.ids-mannheim.de/projekte/abgeschlossen.html