Prof. Dr. Werner Wilhelm Schnabel

Prof. Dr. Werner Wilhelm Schnabel

Department Germanistik und Komparatistik
Lehrstuhl für Neuere deutsche Literatur mit systematischem Schwerpunkt

Postadresse: Bismarckstr. 1
91054 Erlangen

Sprechzeiten

25.3.2020, 12 Uhr; Anmeldung erwünscht per E-mail

Schulbesuch in Nürnberg • Wehrdienst in Nürnberg und Ulm • 1980-1987 Studium der Geschichtswissenschaft, Germanistik, Soziologie und Politikwissenschaft an den Universitäten Erlangen-Nürnberg, Zürich und Wien • 1990 Promotion im Fach Bayerische und fränkische Landesgeschichte • 1991-1994 eigenverantwortliches DFG-Projekt zur Erschließung frühneuzeitlicher und moderner Handschriften • 1993 Tucherscher Kulturpreis, Nürnberg • 1994-1999 regelmäßige Lehraufträge am Institut für Germanistik der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg • 1995 Wissenschaftlicher Angestellter im DFG-Projekt „Zincgref-Edition“ • 1999 Assistent, dann Oberassistent am Lehrstuhl für Neuere deutsche Literaturwissenschaft (Theodor Verweyen) • 2000 Habilitation für Neuere deutsche Literaturwissenschaft • 2005-2007 Leitung des Thyssen-Forschungsprojekts „Literarischer Untergrund. Schriftstellerische Produktion in nichtakademischen Milieus des 17. bis 19. Jahrhunderts“ • 2007 apl. Professor für Neuere deutsche Literaturwissenschaft und wiss. Angestellter am Department Germanistik und Komparatistik der FAU.

  • Stammbuchforschung
  • Literaturpraxis bildungsferner Milieus
  • Literarische Kleinformen
  • Paratexte
  • Julius Wilhelm Zincgref
  • Wilhelm Weber
  • Literatur und Region
  • Historische Medien
  • Sozialgeschichte der Literatur
  • Buch- und Bibliotheksgeschichte
  • Prosopographie

vollständige Übersicht (pdf)

  • Internationale wissenschaftliche Veranstaltung: "Theaterkultur der Frühen Neuzeit im Alten Reich", Nürnberg 24.03.2022 - 26.03.2022. Tagungsband erscheint demnächst.

    (Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)

    Laufzeit: 24. März 2022 - 26. März 2022
    Mittelgeber: DFG-Einzelförderung / Sachbeihilfe (EIN-SBH)
  • Historisch-kritische Edition und Kommentar der Werke von Julius Wilhelm Zincgref, Bd. V/2: Deutsche politische Schriften

    (Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)

    Laufzeit: seit 1. Januar 2015
    Mittelgeber: DFG-Einzelförderung / Sachbeihilfe (EIN-SBH)
    URL: https://zincgref.repositorium.gf-franken.de/
    Im Rahmen der historisch-kritischen Werkausgabe sollen die deutschsprachigen politischen Schriften Julius Wilhelm Zincgrefs erstmals wissenschaftlich ediert und umfassend kommentiert werden. Der bedeutende Heidelberger Autor ist im direkten Umfeld von Martin Opitz und damit im Zentrum der literarischen Reformbemühungen um 1620/30 angesiedelt. Er fungierte zu seiner Zeit als einer der wichtigsten Vermittler literarischer Formen aus den 'fortschrittlicheren' romanischen Kulturen in die noch 'unterentwickelte' deutschsprachige Bildungsliteratur. Das Korpus besteht aus Texten geringeren Umfangs zu unterschiedlichen, i.d.R. aktuellen Themen von öffentlichem Interesse, die - deskriptiv, satirisch, polemisch oder auch appellativ - politische und militärische Ereignisse bzw. kulturelle und soziale Prozesse der Frühphase des Dreißigjährigen Krieges in Augenschein nehmen. Damit rücken sie die 'politische' Dimension des Zincgrefschen Schaffens in den Mittelpunkt, die von der Wissenschaft bisher nur unzureichend wahrgenommen worden ist. Die Flugblätter und Flugschriften dokumentieren die Positionierungen eines an der Schwelle zwischen späthumanistischer und frühbarocker Periode angesiedelten Autors zu zentralen Ereignissen seiner Zeit, der - anders als die meisten seiner kanonisierten (nämlich lutherischen) Zeitgenossen - eine dezidiert reformierte Sicht auf die Dinge vertritt. Im Unterschied zum gängigen zeitgenössischen Kleinschrifttum wurden die Politica Zincgrefs zeitgenössisch breit rezipiert, was sich nicht zuletzt in der mehrfachen (z.T. vielfachen) Auflage und entsprechenden inhaltlichen und formalen änderungen und Anpassungen innerhalb der einzelnen Ausgaben niederschlug. Zincgrefs Politica zeigen die große Spannbreite literarischer Genres und Verfahren sowie frühjournalistischer Darstellungsweisen und rhetorischer Muster, die einem akademisch gebildeten und in der gelehrten Welt etablierten Schriftsteller zur Verfügung standen. Sie wurden wirkungspoetisch kalkuliert in informativer, polemischer und persuasiver Absicht eingesetzt. Aufgrund ihrer Anspielungsdichte bedürfen die Texte dringend einer detaillierten Kommentierung und Kontextualisierung, die nicht nur literaturgeschichtliche, sondern darüber hinaus auch historische Spezialkenntnisse erfordert. Methodisch orientiert sich das editorische Vorhaben am Muster der drei bislang erschienenen, von der DFG geförderten Bände der Werkausgabe. Neu ist der Einsatz des Stilometrieverfahrens, das durch eine quantitative Stilanalyse die Möglichkeit eröffnet, nichtautorisierte Schriften mit höherer Wahrscheinlichkeit einem Verfasser zuzuschreiben. Der Anwendung dieses EDV-gestützten Verfahrens (in Zusammenarbeit mit dem Würzburger Lehrstuhl für Computerphilologie und Neuere Deutsche Literaturgeschichte) kommt insofern Modellcharakter zu, als seine Leistungsfähigkeit bislang noch nicht an Texten der Frühen Neuzeit erprobt werden konnte.
  • Athena Norica - Altdorfer Universitätsgeschichte

    (Projekt aus Eigenmitteln)

    Laufzeit: 1. Januar 2007 - 31. Dezember 2027
  • Literarischer Untergrund. Schriftstellerische Produktion in nichtakademischen Milieus des 17. bis 19. Jahrhunderts

    (Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)

    Laufzeit: 1. Januar 2005 - 31. Dezember 2027
    Mittelgeber: Fritz Thyssen Stiftung
    URL: https://untergrund.repositorium.gf-franken.de/

    Der Bestand an deutscher Literatur, der im Licht heutiger literaturwissenschaftlicher Forschung als kanonisiert gilt, stammt bis weit ins 19. Jahrhundert hinein im Wesentlichen von männlichen protestantischen Angehörigen der akademischen Bildungsschicht, die durch eben diesen Hintergrund über einen relativ homogenen Wissens- und Wertungshorizont verfügten. Dabei trifft man bei unvoreingenommener Auswertung der schriftstellerischen Produktion auch zwischen dem 17. und dem 19. Jahrhundert auf eine überraschend hohe Zahl von Autoren, die trotz fehlender höherer Schul- oder gar Universitätsbildung produktiv am literarischen Leben teilnahmen. Sie verfaßten und publizierten Texte aller denkbaren Gattungen, die sich zum Teil an den Konventionen der „Bildungsliteratur“ orientierten, zum Teil aber inhaltlich und formal auch eigenen, alteritären Traditionen folgten.

    Das Forschungsprojekt soll zum einen die Entstehensbedingungen und Funktionen literarischer Werke rekonstruieren, die in bildungsfernen Milieus entstanden sind („Sitz von Literatur im Leben“). Zum anderen sollen die Formen, rhetorischen Verfahren und Kunstmittel analysiert und die immanente Poetik derartiger Literatur beleuchtet werden.

    Anstatt der in der Literaturwissenschaft bislang gängigen Opposition zwischen ‘Gelehrtenliteratur’ und ‘Volksliteratur’ bzw. ‘populärer Literatur’ wird dabei ein Milieu-Modell angewandt, das auf sozial- und bildungsgeschichtlichen Quellen basiert und eine angemessenere Binnendifferenzierung auch nichtintellektueller Autorenkreise erlaubt. Milieus werden durch eine Vielzahl korrelierender Elemente (neben Geburts- und Rechtsstand auch Konfession und Bildungsgang, Beruf und Status, Vermögen, soziale und politische Loyalitäten etc.) bestimmt; zentral für die literarische Produktion scheinen dabei v.a. die Stufungen der Teilhabe an der „Bildungstradition“ zu sein, d.h. Wissensinhalten und Formvorschriften, die im akademischen Unterricht vermittelt wurden.

    Ein solcher Ansatz erlaubt es einmal, relativ direkte Interdependenzen zwischen der Rhetorizität der Texte und ihren außerliterarischen Kontexten aufzudecken. Er ermöglicht zum anderen einen differenzierteren Blick auf die Literaturhistorie, die nur scheinbar durch den heute konsekrierten „Mainstream“, tatsächlich aber durch mehrere „literarische Kulturen“ geprägt war, die in komplexer Gemengelage nebeneinander existierten und jeweils über bestimmte Trägerschichten und Geltungsbereiche verfügten.

    Teilprojekte:

    • Werkausgabe Wilhelm Weber (abgeschlossen)

    • Poetische Neujahrswünsche

    • Lob des Handwerks

  • Alba Amicorum - Erforschung und Dokumentation

    (Projekt aus Eigenmitteln)

    Laufzeit: 1. März 1995 - 31. Dezember 2027

FAU-interne Gremienmitgliedschaften / Funktionen

Organisation von Tagungen / Konferenzen

Herausgeberschaften

Gutachtertätigkeiten für wissenschaftliche Zeitschriften

Gutachtertätigkeiten für Förderorganisationen

Sonstige FAU-externe Aktivitäten

  • 1993: Preis des Kulturfonds der Familie von Tucher (Kulturfonds der Familie von Tucher, Nürnberg)